Essen. Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld und das Team von „world of lights“ bringen Licht ins Dunkel. In Hamm wird es bunt und Hemer leuchtet bereits.
Die Sonne verabschiedet sich mittlerweile schon gegen 19 Uhr. Jetzt, wo die Tage merklich kürzer werden, gehen im Maximilianpark in Hamm die Lichter an. Wolfgang Flammersfeld und Reinhard Hartleif von „world of lights“ lassen ab dem 7. Oktober fürs „Herbstleuchten“ Tausende LEDs erstrahlen und rücken den Park ins rechte Licht. Doch nicht nur in Hamm wird es hell, auch in Hemer gibt es noch bis in den Oktober hinein verschiedenste Illuminationen zu bestaunen.
Herbstleuchten Hamm
Im Maxipark findet sich die erste von insgesamt elf Attraktionen direkt nach dem Eingang und dürfte kaum zu übersehen sein. Immerhin ist „Das magische Quadrat“ ein vier mal vier Meter hoher beleuchteter Würfel. Wenige Schritte weiter den Rundweg entlang wartet schon der nächste Blickfang. Zwar ist der Glaselefant auch ohne das Zutun von „world of lights“ eine Berühmtheit in Hamm, doch ein Bad im Licht hat noch niemandem geschadet. Auf der Betonfassade des Bauwerks läuft in einer Endlosschleife die Videoprojektion „Sichtweise“.
Vorbei geht es für die Besucher des „Herbstleuchtens“ an einem Kunstwerk mit dem wohlklingenden Namen „Himmelsleitern“ und schließlich treffen sie auf den Regenbogenfluss, der sich mit all seiner Farbenpracht durch einen Teil des Parks schlängelt. Direkt nebenan findet sich der „Endless Cube“. Selbst vor dem großen See im Maxipark haben Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld und sein Team keinen Halt gemacht. Der Name der Installation dürfte Programm sein: „Bunt und Bunter“. Ein paar Schritte werden Tausende von kleinen Wasserpartikeln in den dunklen Abendhimmel katapultiert. Der feine Nebel, das sogenannte Hydroschild, dient als Projektionsfläche für Videos.
Playmobil-Ausstellung und Tanz der Bananenfalter
Weiter geht es über den Märchenweg und schließlich hin zu einem filigranen Leichtgewicht unter den Illuminationen: kleinen Elfen, die in einem abstrahierten Mond sitzen. Den Abschluss auf der Route bilden „Schlüssel“ und „Rings on Light“.
Wer noch ein bisschen im Maxipark verweilen möchte, kann bis 21 Uhr die Playmobil-Ausstellung „City Action und Magic Lights“ besuchen (Sondereintritt drei Euro). Auf rund 1600 Quadratmetern erstreckt sich eine ganze Stadt mit Hochhäusern, Cargo-Hafen und sogar einem Schloss. Die Dioramen sind nicht nur was für jüngere Gäste, selbst so manch ein erfahrener Playmobil-Sammler findet dort versteckte Schätzchen.
Lohnenswert ist auch vorab ein Gang ins Schmetterlingshaus – und zwar nicht nur, um sich bei herbstlichen Temperaturen aufzuwärmen. Bei muckeligen 26 Grad tanzen auch in diesem Jahr passend zum „Herbstleuchten“ die Bananenfalter. Zugegeben, das würden sie auch ohne das farbenfrohe Lichtspektakel, allerdings im Verborgenen. Denn jetzt im Herbst hat das Schmetterlingshaus eine Stunde länger geöffnet als üblich und so haben die Besucherinnen und Besucher noch die Chance, die Flattermänner tanzen zu sehen. Die Edelfalter aus Südamerika legen nämlich erst los, wenn die Dämmerung einbricht.
Herbstleuchten, 7.10-1.11., 19-22 Uhr (Einlass 18 Uhr), Maximilianpark, Alter Grenzweg 2, Hamm. Tickets online: Erw. 7,82 €, Ki. 3,67 €. Tickets vor Ort: Erw. 8 €, Ki. 3,80 €, www.maximilianpark.de
Lichtgarten Hemer
Die ersten Wochen hat das Lichtspektakel rund um den Jübergturm im Sauerlandpark schon hinter sich. Dem durchwachsenen Wetter zum Trotz wanderten Neugierige durch den Lichtgarten und bestaunten die bunten Kreationen ebenfalls von Wolfgang Flammersfeld und seinem Team. Die Treppe hinauf zum rund 23 Meter hohen Aussichtsturm erstrahlt zum Beispiel in allen Farben des Regenbogens und lädt zum Erklimmen ein. Und natürlich wird auch der Turm selbst ganz besonders mit Projektionen in Szene gesetzt.
Einen großen Auftritt hat auch der verborgene Steinbruch am Fuße des Jübergs. Er wird zum Mahnmal für eine Zeitwende. „Mehrere Uhr-Licht-Installationen symbolisieren, dass es in vielerlei Hinsicht Zeit für Veränderung ist“, sagt Wolfgang Flammersfeld. Auf die Steine werden verschiedenste Uhren projiziert, die die Gäste auch ticken hören.
Strom aus Wasserkraft
Die Zeit für energetische Veränderungen ist schon länger für Wolfgang Flammersfeld & Co. angebrochen. Sowohl im Maxipark als auch im Sauerlandpark kommen modernste LED- und Beamer-Technik zum Einsatz. In Hemer wird für die Illuminationen zudem ausschließlich durch Wasserkraft gewonnener Strom der Stadtwerke Hemer genutzt. Auf der Facebook-Seite von „world of lights“ heißt es: „Insgesamt verbraucht der Lichtgarten mit rund 7500 Kilowattstunden in vier Veranstaltungswochen weniger als die Hälfte eines einzigen Flutlicht- Fußballspiels oder weniger als ein Fünftel eines einzigen Veranstaltungstages auf einer großen Kirmes.“
Lichtgarten, bis 16.10., So-Do 16-22 Uhr, Fr+Sa 16-23 Uhr, Sauerlandpark, Nelkenweg 7, Hemer. Tickets Erw. 8,20 €, Ki. (7-17 Jahre) 3,80 €, Ki. bis einschließlich sechs Jahren kostenfrei. Weitere Infos www.sauerlandpark-hemer.de