Essen. Der Komiker hadert mit seinem Abschneiden bei „LOL“. Gute Laune verbreitet der Dresdner aber bald wieder auf seiner „Zeit für Rebellen“-Tour.
Musiker, Poet, Weltbürger, Kosmopolit, Steuermann und Freidenker – so beschreibt sich Olaf Schubert auf seiner Internetpräsenz selbst. Dabei erwähnt der Dresdner nicht einmal, dass er in der Öffentlichkeit vor allem als Komiker bekannt ist. Knallharte wie absurde Gags sind sein Markenzeichen – und auch im Interview mit Patrick Friedland war das 54-jährige „Wunder im Pullunder“ um keine verblüffende Antwort verlegen. Themen waren unter anderem sein aktuelles Soloprogramm „Zeit für Rebellen“, sein bald erscheinendes neues Buch und die Teilnahme bei der Erfolgsshow „LOL – Last One Laughing“.
Viele Shows sind über zwei Jahre immer wieder verschoben worden – ist es immer noch Zeit für Rebellen? Oder vielleicht gerade jetzt?
Olaf Schubert: Unbedingt. Rebellen gibt es schon seit der Antike. Spartakus, die ganzen Jesusse und wie sie allen hießen, hatten zu jeder Zeit genug zu tun. Also auch ich heute.
Was ist Ihre rebellischste Charaktereigenschaft?
Meine Unpünktlichkeit. Auf die bin ich stolz, denn ich musste sie mir mühsam antrainieren.
Was macht für Sie allgemein einen Rebellen aus?
Ich würde sagen, das bleibt Betriebsgeheimnis, sonst wird es jeder. Wie sagt der Volksmund: Zu viele Rebellen verderben den Brei.
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Die schlimmste Pandemie-Zeit scheint vorüber zu sein -- überlegt man als Kunstschaffender nicht nach zwei Jahren voller Auftrittsverbote, dass man viel lieber was anderes gemacht bzw. gelernt hätte?
Ich denke, das haben viele. Ich wollte dann nach einer Weile auch wieder zurück in meinen alten Beruf. Dann musste ich aber erstaunt feststellen, dass ich gar keinen alten Beruf habe. Deshalb blieb ich Künstler. Glück gehabt.
Was war für Sie als Vater persönlich schlimmer: Zwei Jahre voller Homeschooling oder zwei Jahre kaum bis gar nicht auftreten dürfen?
Das eigene Kind, welches zuhause unterrichtet werden muss, würde ich als den ultimativen Endgegner bezeichnen.
Im YouTube-Format „Kurzstrecke“ mit Pierre M. Krause sprachen Sie von Ihrem Hamster namens Iljitsch. Wie sehr kommt er von seinem Verhalten an sein großes Namensvorbild heran?
Das kann ich schwerlich beurteilen. Ich bin Wladimir Iljitsch Lenin nur einmal begegnet, in seinem Moskauer Mausoleum. Da wirkte er sehr ruhig und in sich gekehrt. Im Verhältnis dazu ist mein Hamster eher lebhaft.
Ihr Showformat „Gipfeltreffen“ mit Torsten Sträter und Johann König gibt es erstmal nur Ende August in Dresden – was müssen wir im Westen tun, um ebenfalls ein solches Gipfeltreffen zu bekommen?
Entweder sich im TV zuschalten, Ende Mai gibt es neue Folgen davon. Oder nach Dresden kommen.
Unabhängig davon: Warum sollten wir aus NRW kommend denn unbedingt mal einen Trip nach Dresden machen?
Zwingende Gründe, nach Dresden zu reisen, sind mir nicht bekannt. Ich fahre auch nur immer wieder dort hin, weil ich halt dort wohne.
Am 26. Oktober erscheint auch Ihr neues Buch „Olaf Schubert bewertet die Schöpfung“. Welche Kriterien haben Sie dazu angewandt?
Hauptkriterium ist die größtmögliche Objektivität, bei maximalem Tunnelblick, gemäß der reinen olafschen Lehre, welche sich am klassischen Schubert-Kodex orientiert .
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Und wer hat die vielzitierte Krone der Schöpfung verdient?
Ich denke, es wird der Tapir. Jedenfalls nicht der Mensch als solches.
Sie waren und sind aktuell in der dritten Staffel der Serie „LOL“ zu sehen. Wie war diese Erfahrung und wie bewerten Sie ihr Abschneiden?
Mein Abschneiden ist unter aller Kanone. Mäßiges Mittelfeld ist nicht das Terrain, in dem ich mich heimisch fühle. Da muss ich mich verbessern.
Würden Sie denn an einer weiteren Staffel teilnehmen wollen?
Sehr gerne. Wenn Jeff Bezos wieder anruft, sage ich Yes.
Haben Sie einen guten Ratschlag parat, wie man nicht lacht, wenn man nicht lachen darf?
Leider nicht, denn dann hätte ich diese Strategie ja selber angewandt und wäre nicht so kläglich gescheitert.
>>> INFO: Olaf Schubert auf Tour
Termine mit dem Soloprogramm „Zeit für Rebellen“:10.6. Oberhausen (Luise-Albertz-Halle), 11.6. Hagen (Stadthalle), 12.6. Bochum (RuhrCongress, ausverkauft), 26.6. Münster (Halle Münsterland), 3.9. Siegen (Siegerlandhalle). Karten ab ca. 35 €.