Essen. „Wahnsinn – das Musical“ war gestern: Ein neues Programm blickt auf die Karriere der Schlager-Ikone Wolfgang Petry zurück – mit allen Hits.

Wolfgang Petry und seine zahllosen Hits – wer diese noch live erlebt hat, darf sich glücklich schätzen. Fast 23 Jahre ist das letzte Konzert der Schlager-Ikone nun her, rund 45.000 Menschen feierten am 7. August 1999 im Essener Georg-Melches-Stadion zu „Bronze, Silber und Gold“, „Ganz oder gar nicht“ und natürlich „Wahnsinn“. 19 Jahre später gab dieses Lied, vielleicht Petrys größter Hit, einem Bühnenstück mit vielen Songs des gebürtigen Kölners seinen Namen. Unter anderem am Premierenstandort Duisburg sorgte „Wahnsinn – das Musical“ für ausverkaufte Abende und euphorische Stimmung im Publikum.

Im April und Mai 2020 sollte eine weitere Tour durch Deutschland stattfinden. Der Veranstaltungsverbote wegen musste diese bis heute mehrfach verschoben werden. Einige Termine, darunter einer in Siegen, wurden mittlerweile komplett abgesagt. Nach dem Tourauftakt im fränkischen Hof am vergangenen Sonntag stehen in Nordrhein-Westfalen noch drei Shows in Oberhausen (bereits ausverkauft), Köln und Münster an, 2023 gibt es eine weitere Tournee, dann auch mit einem Stopp in Siegen (siehe Info unten). Das dort gezeigte Programm unterscheidet sich allerdings deutlich von dem, was Fans aus der vorpandemischen Zeit kennen.

Die Show „Wahnsinn“ ersetzt das Musical

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Aus „Wahnsinn – das Musical“ wird „Wahnsinn – die Show“. In dieser, wie der 70-Jährige in der Ankündigung persönlich verlauten ließ, „dreht sich alles um Musik, schnelle Rhythmen, Energie pur und viel Lebenslust!“. An die Stelle der komplizierten Liebesgeschichte um Trucker Peter und seine Sabine tritt ein Rückblick auf die Karriere Petrys. Besondere Karrieremomente, unterhaltsame wie persönliche Anekdoten werden nacherzählt, die Songs spielt eine Liveband. Für den Gesang sorgen jeweils zwei bühnenerfahrene Frauen und Männer.

Die haben interessanterweise mit Schlager sonst eher wenig zu tun. Nastassja Giulia singt beispielsweise in der Symphonic-Metalband Enemy Inside, Pat Lawson veröffentlichte in den frühen 2010er-Jahren einige Dance- und Deep-House-Tracks, nebenbei singt er in der Jazz-/Popband Mojo Pin, die kürzlich ein Cover des Petry-Songs „Der Sommer von damals“ veröffentlichte. Konrad Wissmath ist Frontmann der Deutschrock-Gruppe Löwe, das Aufgebot am Mikrofon ergänzt Chantal Jansen, die bereits mit Popgrößen wie Max Giesinger und Stefanie Heinzmann zusammenarbeitete.

Chef-Choreografin war als Kind bei den Lollipops

Die Choreografien eines Tanzensembles runden das Erlebnis ab. Dessen Leitung, der sogenannte „Dance Captain“, kennt das Showgeschäft schon von klein auf, Fiona Fricke war bereits mit elf Jahren Mitglied der Mädchenband Die Lollipops. Später stand sie unter anderem als Tänzerin für den 2021 verstorbenen Rapstar DMX und DJ Bobo auf der Bühne.

Wolfgang Petry selbst hat am Konzept von „Wahnsinn – die Show“ übrigens mitgewirkt. Auftreten wird die Ikone allerdings weiterhin nicht. Anstatt selber nochmal das Rampenlicht zu suchen, schwelgt er lieber in Erinnerungen. Auf seinen Kanälen in den Sozialen Medien teilte er nun einen Videoclip aus dem Jahr 1998, der ihn bei einer Performance des Songs „Weiß der Geier“ im ZDF-Fernsehgarten zeigt. Ab und an veröffentlicht Petry neue Alben, zuletzt „Auf das Leben“ im vergangenen September, der Öffentlichkeit bleibt er aber weitgehend fern: „Ich fühle mich sauwohl ohne Fernsehen und große Bühnen“, sagte er in einem Interview mit web.de zu seinem 70. Geburtstag. Für den „Wahnsinn“ auf den Live-Bühnen des Landes müssen also weiterhin andere sorgen.

>>> INFO: Wahnsinn – die Show auf Tour

Tour 2022: 9.5. Oberhausen (Rudolf Weber-Arena, ausverkauft), 22.5. Köln (Lanxess Arena), 25.5. Münster (Halle Münsterland). Karten ab ca. 48 €. Tour 2023: 10.10. Siegen (Siegerlandhalle), 20.10. Oberhausen (Rudolf Weber-Arena), 22.10. Köln (Lanxess Arena), Karten ab ca. 50 €, aktuell exklusiv auf eventim.de, ab 6.5., 10 Uhr, auch an allen Vorverkaufsstellen.