Oberhausen. wXw ist guter Dinge, Europas größtes Catch-Festival „16 Carat Gold“ wieder in Oberhausen ausrichten zu dürfen. Am 15.1. steht noch ein Event an.

Am Samstag vor Weihnachten hätte man in der Oberhausener Turbinenhalle wohl zahlreiche lachende Gesichter gesehen – wenn die Maskenpflicht nicht gewesen wäre. Nach 649 Tagen kehrte die in Essen-Katernberg beheimatete Liga Westside Xtreme Wrestling (wXw) mit ihrer „21st Anniversary“-Show zurück in ihr „Zuhause“. Denn in der Turbinenhalle richtet wXw seit 2007 seine größten Veranstaltungen aus, die Corona-Pandemie brachte den Betrieb allerdings natürlich auch hier zum Erliegen.

Und weil’s so schön war, soll jetzt schnell nachgelegt werden: Schon am 15. Januar treffen sich europäische Stars und vielversprechende Talente im Rahmen von „Back To The Roots“ erneut an Ort und Stelle im Ring. Höhepunkt der Veranstaltung dürfte die traditionelle „Käfigschlacht“ werden. Innerhalb eines Stahlkäfiggerüsts treffen Robert Dreissker, seines Zeichens auch Chef der wXw-Ausbildungsakademie in Essen, und sein Schützling Anil Marik auf den stets fiesen Zwei-Meter-Hünen Vincent Heisenberg und das Frankfurter Pärchen Baby Allison und Maggot. Keine zahlenmäßig faire Verteilung – aber beim Wrestling spannt man um Ungerechtigkeiten ja bekanntlich gerne mal eine Geschichte.

wXw plant in der Turbinenhalle Oberhausen zunächst mit bis zu 700 Zuschauern

Für „Back To The Roots“ plant die Liga mit der gleichen Auslastung wie im Dezember, bis zu 700 Karten werden verkauft. Gestattet sind im Gegensatz zum Prä-Pandemie-Zeitalter weiterhin nur Sitzplätze, überall gilt Maskenpflicht. wXw-Manager und -Ringrichter Tassilo Jung ist auch für die kommenden Shows guter Dinge: „Wir wissen, was wir tun müssen, um alles so sicher wie möglich ablaufen zu lassen. Mit den zuständigen Behörden der Stadt Oberhausen haben wir ein entspanntes Verhältnis aufgebaut und könnten auf kurzfristige Änderungen der Corona-Schutzverordnung reagieren.“ Für den Fall der Einführung einer 2Gplus-Regel steht auf dem Gelände der Turbinenhalle ein Schnelltestzentrum parat.

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Gezielte Buchungen, was einzelne Wrestlerinnen und Wrestler betrifft, sind während der Pandemie allerdings schwierig. Für „Back To The Roots“ setzt wXw auf ein nur aus Kontinentaleuropa stammendes Aufgebot. Ein Vorteil im Vergleich zu anderen Sportarten liegt auf der Hand, wie Tassilo Jung erklärt: „Im Gegensatz zu Fußballmannschaften oder anderen Teams trainieren unsere Wrestler nicht zusammen. Die kommen aus allen Ecken Deutschlands oder aus dem europäischen Ausland, da stecken sie sich nicht beim anderen in einer Kabine an.“

US- und Japano-Wrestler sind für „16 Carat Gold“ eingeplant

Komplex könnte es allerdings im Hinblick auf Europas größtes Wrestling-Festival „16 Carat Gold“ werden, das nach einem Jahr Zwangspause wieder für den kommenden März angesetzt ist. Dafür bestätigt sind Catcher aus Nordamerika und Japan, unter anderem Jonathan Gresham, aktuell Champion der renommierten US-Liga Ring of Honor.

Das wird wehtun: Für Robert Dreissker (springend), Vincent Heisenberg (stehend) und Anil Marik (rote Jacke) geht es am 15. Januar bei „Back To The Roots“ in den Stahlkäfig.
Das wird wehtun: Für Robert Dreissker (springend), Vincent Heisenberg (stehend) und Anil Marik (rote Jacke) geht es am 15. Januar bei „Back To The Roots“ in den Stahlkäfig. © © Janice Mersiovsky | Janice Mersiovsky

Doch ob Gresham & Co. wirklich bald in Oberhausen zu sehen sind, entscheidet sich kurzfristig. „Klar ist: Niemand aus Übersee wird zehn Tage in Quarantäne gehen, um in Oberhausen ein Match zu bestreiten. Aber: Sollten Quarantäneregelungen den Einflug ausländischer Stars unmöglich machen, haben wir genügend Ersatz in der Hinterhand“, bekräftigt Jung.

Vier Tage voller Kämpfe

„16 Carat Gold“ soll wie gewohnt über vier Tage gehen. Vom 3. bis 6. März stehen insgesamt sieben verschiedene Veranstaltungen mit jeweils unterschiedlichem Wrestler-Aufgebot im Kalender. Entfallen wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allerdings die traditionelle Aftershow-Party am Samstagabend. Bei dieser plauderten die Fans in früheren Jahren gemeinsam mit den Sportlerinnen und Sportlern, schossen Fotos, sangen Karaoke und leerten auch mal das eine oder andere Kaltgetränk. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass das diesmal nicht möglich sein wird“, bedauert Jung.

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Abgesehen davon laufen die Planungen aber auf Hochtouren, den aktuell wieder steigenden Infektionszahlen zum Trotz: „Würden wir in der Pandemie bei jeder einzelnen Warnung aus Politik und Wissenschaft klein beigeben, wäre bis 2023 überhaupt keine Veranstaltung möglich. Wir haben seit Frühjahr 2020 14 Events mit Fans durchgeführt – und hatten keinen einzigen Covid-Fall“, betont Tassilo Jung. So steigt die Vorfreude aufs Wiedersehen mit den Fans – und diesmal nicht erst nach 649 Tagen.

>>> INFO: wXw im Januar und März in Oberhausen

„Back To The Roots“: 15.1., 19 Uhr, Karten ab ca. 36 €.

„16 Carat Gold“: 3.-6.3., Do 19 Uhr, Fr 20 Uhr, Sa 12 Uhr, So 12.30 Uhr. Karten für die einzelnen Events zwischen ca. 21 € und ca. 52 €, Festivalkarten zwischen ca. 135 € und 423 €.

Alle Events mit Ausnahme des 3.3. (Austragungsort wird noch bekanntgegeben) finden in der Turbinenhalle, Im Lipperfeld 23, Oberhausen statt. Aktuelle Infos und Karten gibt’s auf www.wxw-wrestling.com.