Essen. Das Theater Liberi präsentiert das Märchen „Aladin“ als Familienmusical – mit modernen Popsongs und emanzipierter Prinzessin.
Seit der Franzose Antoine Galland zu Beginn des 18. Jahrhunderts seine Übersetzung der „Märchen aus 1001 Nacht“ veröffentlichte, erfreut sich nicht zuletzt die Geschichte von Aladin und seiner Wunderlampe großer Beliebtheit. Immer und immer wieder wurde der Stoff adaptiert – nicht nur zahlreiche Male für die Leinwand (1986 spielte sogar Bud Spencer den Dschinn), auch auf der Bühne rieb Aladin immer wieder an der Lampe.
Nachdem die Mär aus dem Morgenland 2014 als Disney-Musical den Broadway eroberte, verpackt nun auch das Theater Liberi die alte Geschichte in neue Musik: Am kommenden Freitag feiert „Aladin, das Musical“ in Witten Premiere.
Moderne Märchen aus Bochum
Seit 2008 geht die Familienmusical-Schmiede aus Bochum regelmäßig mit neuen Produktionen auf Tournee. Unter anderem hat das Team von Liberi schon Märchen wie „Schneewittchen“, „Aschenputtel“ oder „Die Schöne und das Biest“ auf die Bühne gebracht. Beliebte Klassiker allesamt, doch im ganz eigenen Stil inszeniert, wie Liberi-Chef Lars Arend erklärt: „Um die altbekannten Geschichten nach unseren eigenen Vorstellungen neu und modern inszenieren zu können, sind die Stücke von A bis Z Eigenproduktionen. Texte, Musik, Bühnenbild, Kostüme – alles wird von uns selbst konzipiert und umgesetzt.“
Musical für Kinder von vier bis zwölf
Nun haben Arend & Co. „Aladin“ aus „1000 und einer Nacht“ aufbereitet, wie immer für Familien mit Kindern von vier bis zwölf Jahren. Regisseurin Carolin Pommert schaute dafür diverse Aladin-Filme, las Variationen der Geschichte und sammelte Ideen. „All das arbeitet in meinem Kopf und es entwickelt sich ein Gefühl für dieses Stück, eine erste Richtung. Damit gehe ich dann in die Proben. Zu Beginn weiß ich aber noch nicht, wie meine Version von Aladin am Ende sein wird“, so Pommert, die selbst staatlich geprüfte Musicaldarstellerin ist und auch zum Ensemble der Oberhausener Niebuhrg gehört.
Yasmin ist eine Prinzessin 2.0
Modern sind bei den Liberi-Produktionen nicht nur die peppigen Pop-Songs, auch die Rollenbilder werden der Gegenwart angepasst. Bei „Aladin“ betrifft das etwa Prinzessin Yasmin, die ihr Volk vor einem bösen Zauberer beschützen will: „Unsere Yasmin ist eine starke, mutige, kluge und moderne Frau, die sich veralteten und verstaubten Regeln nicht unterwerfen will. Sie will selbstbestimmt leben, selbstbestimmt lieben und vor allem mitentscheiden. Eine Prinzessin 2.0 und aus meiner Sicht der absolut richtige Weg.“
Tränen der Rührung
Die moderne Prinzessin wird von der Österreicherin Lisa Perner verkörpert, in die Rolle des Straßenjungen Aladin schlüpft der gebürtige Leverkusener Ali Marcel Yildiz – beide wirkten bereits in diversen Liberi-Produktionen mit. Als Flaschengeist „Dschinni“ steht mit dem Franzosen Laurent N‘Diaye der international erfahrenste Darsteller auf der Bühne. In New York studierte er Musiktheater, zuvor stand er bereits in einer Nebenrolle im Kultfilm „La Boum“ vor der Kamera. Als Tänzer und Eisläufer tourte er später mit „Holiday on Ice“ um die Welt, nach Bochum lockte ihn der Ruf des „Starlight Express“.
Insgesamt wirken bei „Aladin“ sieben Darsteller mit, beim Finale singen sie alle gemeinsam. Ein echter Gänsehautmoment, wie Regisseurin Carolin Pommert verspricht: „Das ließ mir bereits in den Proben vor Rührung die Tränen in die Augen steigen.“
>>> Hier wird “Aladin“ aufgeführt:
Termine: 1.10. Witten (Saalbau), 2.10. Hattingen (Henrichshütte), 23.10. Hamm (Kurhaus), 24.10. Marl (Theater), 31.10. Recklinghausen (Ruhrfestspielhaus), 7.11. Siegen (Siegerlandhalle), 28.12. Mülheim (Stadthalle), 29.12. Hagen (Stadthalle), 30.12. Dortmund (Westfalenhalle 2), 2.1. Bochum (RuhrCongress), 3.1. Oberhausen (Luise-Albertz-Halle), 4.1. (Unna (Stadthalle), 9.1. Duisburg (Mercatorhalle), 28.1. Emmerich (Stadttheater).
Karten & weitere Infos gibt’s hier.