Essen. Das Essen Light Festival setzt 2020 auf eine entzerrte Route. Künstler aus dem In- und Ausland illuminieren die Innenstadt an zwölf Standorten.

Die gute Nachricht gleich vorweg: Auch in diesem Jahr lässt sich das Essen Light Festival nicht unterkriegen und findet statt. Wäre ja zu schade, schließlich feiert die i lluminierte Innenstadt vom 2. bis 11. Oktober runden Geburtstag. Zum fünften Mal schon organisiert die Essener Marketing GmbH Videomappings, Lichtinstallationen und -inszenierungen vom Willy-Brandt-Platz bis zum Funke Medienturm.

Entlang der Strecke quer durch die Essener City können Besucher erneut bewundern, wie Licht und Musik – perfekt aufeinander abgestimmt – unter anderem die Marktkirche und das Sinn-Gebäude erstrahlen lassen. Am Konzept selber hat sich trotz der widrigen Umstände in diesem Jahr nichts geändert: Besucher können von Ort zu Ort schlendern, verweilen oder auf die Jagd nach einfallsreichen Fotomotiven gehen.

Essen Light Festival verzichtet auf Eröffnungsfeier

Allerdings fehlen gewohnte Highlights: Die große Eröffnungsfeier findet nicht statt, verzichtet wird ebenfalls auf das Feuerwerk und den gemeinsamen ersten Rundgang. Um die Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu gewährleisten, wurde die Route entzerrt, die große Einkaufsstraße wird ausgespart. So sollen Besucher genügen Abstand halten können.

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Dem Event tut das allerdings keinen Abbruch, schließlich geht es um die kreativen Lichtkonzepte. Verantwortlich für die insgesamt zwölf Installationen zeichnen renommierte Künstler aus dem In- und Ausland. Die Protagonisten des erleuchteten Spektakels kommen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Griechenland und Israel.

Künstler aus dem In- und Ausland

Aber auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Das Künstlerduo, das vorab den Remondis Light Award gewonnen hat, kann aus persönlichen Gründen nicht anreisen. Dafür springt der Essener Künstler Daniel Kurniczak ein.

Den Anfang macht der Deutsch-Franzose Julien Menzel mit seinem Projekt „Lumen“. Die Geschichte einer kleinen Glühbirne namens Lumen wird auf dem Willy-Brandt-Platz erzählt. Das Leuchtelement lebt mit einem neugierigen Professor zusammen. Als Lumen spitz bekommt, dass der Professor in die Zukunft reisen kann, nutzt sie die Chance, um die Welt vor einer drohenden Müllkatastrophe zu retten.

Illuminierte Autos als „Quelle unzähliger Seuchen“

Weniger narrativ, dafür aber mit einer Überraschung geht es bei „Automaticx“ am II. Hagen zu. Hier stehen neue Fahrzeuge von Jaguar und Land Rover im Vordergrund. Der Essener Kurniczak inszeniert diese mit Musik, Projektion und Licht.

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An anderer Stelle bringt der selbe Künstler Magie ins Light Festival: Ein Steinkreis auf dem Kopstadtplatz will dort durch die Besucher zum Leben erweckt werden. Erst wenn alle Steine leuchten, beginnt ein Spiel aus Musik und Licht.

Emotionale Lichtkunst

Emotionen möchte die letzte Installation am Funke Medienturm wecken. Die Künstler aus Isreal reagieren mit „Close Again“ auf die Corona-Krise. Das Kunstwerk fängt die Momente ein, in denen Menschen plötzlich voneinander getrennt waren. Es erinnert aber auch daran, dass wir Krisen und Schwierigkeiten gemeinsam meistern können.

Und auch die übrigen Lichtkunstinstallationen erzählen Geschichten, verbildlichen Emotionen oder fordern die Besucher zum Mitmachen und aktiv werden auf, sobald die Dunkelheit einbricht. Besucher können das Lichtfestival dann als klassische Führung mit Guide oder digital über die App „Actionbound“ erleben – oder auf eigene Faust die zwölf Stationen durchschlendern.

>>> Hier gibt es die Infos zum Essen Light Festival: