Essen. Die diesjährige „Nacht der Jugendkultur – Nachfrequenz20“ läuft coronabedingt anders ab als gewohnt und zeigt sich dadurch noch erfinderischer.
Die „Nachtfrequenz – Nacht der Jugendkultur“ war wohl noch nie so nötig wie in diesem Jahr, schließlich lag in den vergangenen Monaten auch und vor allem für die Jugend das kulturelle Leben brach. Aber genau die meldet sich am 26. und 27. September lautstark zurück. Oder sagen wir besser: in Zimmerlautstärke.
Denn auch die diesjährige „Nachtfrequenz20“ muss sich einschränken, um die aktuellen Corona-Schutzverordnungen einhalten zu können. Das hält Städte und Gemeinden in ganz NRW allerdings nicht davon ab, ein umfangreiches Programm für Jugendliche anzubieten.
Große Auswahl bei der „Nacht der Jugendkultur“
Künstler, Sozialarbeiter, Kulturschaffende und Jugendliche haben sich viel einfallen lassen. Von Tanz, Theater bis Poetry, Videodrehs, Graffiti und Musik, von Hip-Hop bis Metal ist erneut einiges vertreten. Sogar Workshops und Contests werden möglich gemacht – nur eben ein bisschen anders als aus den Vorjahren gewohnt.
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„In diesem Jahr gibt es drei Optionen“, erklärt Betty Schiel. „Die Veranstaltung wird entweder kleiner, findet open air statt oder als hybrides Format.“ Heißt, ein Teil wird gefilmt, der Rest passiert live. „So haben die Veranstalter das Mögliche möglich gemacht.“
Doppelte Arbeit für Veranstalter
Leicht sei das durch die coronabedingten Auflagen nicht gewesen, erklärt die Projektleiterin. „Einige Städte mussten ihre Teilnahme absagen, denen ist das über den Kopf gewachsen.“ Vielen allerdings nicht, die meisten Veranstalter seien sehr flexibel, auch wenn das doppelte Arbeit bedeutet habe.
Aber es hat sich gelohnt: Bergkamen zum Beispiel stellt ein Mini-Festival mit drei lokalen Bands auf die Beine. Im Workshop „Konzertgruppe“ wird das Line-up für das abendliche Open-Air-Konzert komplettiert.
Dortmund erstmalig bei der Nachtfrequenz20
In Dortmund ist zum ersten Mal die Nordstadt mit von der Partie und zeigt sich in Führungen bei Nacht von ihrer besten Seite – vom Michaelisplatz zum Borsigplatz, zwischendurch werden Leinwände mit Spraydosen, Markern und Farbe verschönert. Auch in Köln und Düsseldorf darf sich die Jugend an bereitgestellten Graffitiwalls austoben, nebenbei legt ein DJ auf und sorgt für den passenden Sound zu jedem Sprühstoß.
„Kein Jahr ohne Herbert!“ heißt es in Herne. Damit das funktioniert, greifen die Macher auf ein Hybridkonzept zurück: Das Bühnenprogramm spielt sich ausschließlich und bereits ab dem 23.9. im Internet ab, die Clips der Teilnehmer werden online gezeigt. Die Preisverleihung am Sonntag, 27.9., geht dann live in den Flottmann-Hallen über die Bühne.
Absagen war keine Option
So manches Event habe sich sogar verbessert, findet Schiel. Zum Beispiel die „Wortspielerei“ in Bochum, eine Mischung aus Live-Musik und Poetry Slam, wandert vom Jugendzentrum auf die Freilichtbühne.
„Absagen war für den Großteil einfach keine Option“, so Schiel. Zu wichtig sei die Nacht der Jugendkultur für eben jene – gerade jetzt. „Junge Leute hat der Lockdown extrem getroffen. Bei der Nachtfrequenz werden sie wieder mehr eingebunden.“
Und auch wenn einige Städte in diesem Jahr die Nachtfrequenz ausfallen lassen, genug zu erleben gibt es quer durch NRW trotzdem. Allerdings weist die Projektleiterin darauf hin, sich immer aktuell auf der Homepage zu informieren. Denn: „Das Programm ändert sich stündlich“ – vielleicht gibt es also noch die eine oder andere Überraschung.
>>> Info: „Nacht der Jugendkultur“
Teilnehmende Städte: 82 in NRW u.a. Wesel, Moers, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Ennepetal, Siegen, Iserlohn, Attendorn, Unna, Dortmund, Datteln.
Weitere Infos, auch zu möglichen (kurzfristigen) Absagen einzelner Veranstaltungen, unter www.nachtfrequenz.de. Eintritt größtenteils frei, Anmeldungen erforderlich!