Essen. 19 Nummer-eins-Alben brachte Peter Maffay raus – ein einsamer Rekord. Nun bringt er seine größten Hits wieder auf die Bühnen der Region.

Sein Wort hat Gewicht: Zum diesjährigen Semperopernball setzte Peter Maffay die Veranstalter kräftig unter Druck. Würde die Verleihung des St. Georgs-Orden an Ägyptens umstrittenen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi nicht zurückgenommen werden, dann sehe er sich gezwungen, den Auftritt abzusagen. Resultat: Das Komitee knickte ein – und Maffay machte um Punkt Mitternacht doch das, was er am besten kann: Das Publikum mit mitreißenden Rocksongs begeistern.

Insgesamt erklomm der gebürtige Rumäne satte 19 Mal die Spitzenposition der Deutschen Album-Charts, ein bis heute gültiger Rekord. Mehr als 25 Platin-Schallplatten stehen auf der Habenseite, insgesamt gingen seit dem Karrierebeginn 1970 über 40 Millionen Tonträger über die Ladentheken.

Peter Maffay spielt Neues und Altes

Im August vergangenen Jahres erschien „Jetzt!“, das insgesamt 32. Studioalbum Maffays. Nein, der nahe liegenden Versuchung, zum runden Geburtstag und Bühnenjubiläum einfach die x-te Best-of-Zusammenstellung zu veröffentlichen, erlag er nicht. Stattdessen nahm der Tabaluga-Miterfinder 14 neue Songs auf, ließ sich bei den Texten unter anderem von Singer/Songwriter-Sternchen Johannes Oerding unter die Arme greifen und freute sich einmal mehr über Chartplatz eins.

Ob die Stücke von „Jetzt!“ auf der kommenden Tour einen großen Teil der Setlist ausmachen, bleibt zunächst abzuwarten. Zu lang ist die Liste der Klassiker, auf die die Fans hoffen. Ohne „Halleluja“, „Und es war Sommer“ oder „Sonne in der Nacht“ lässt sich ein Maffay-Konzert schwer vorstellen. Wem die neue Platte gefällt, dem macht der Musiker aber Hoffnung: „Wir blicken nicht zurück, wir konzentrieren uns auf das, was uns heute beschäftigt.“

Ab aufs E-Bike

Das tut der 70-Jährige gern auch mal in Talkshows. Erst in der vergangenen Woche verdutzte Maffay ZDF-Moderator Markus Lanz in dessen gleichnamiger Sendung. Er sei bekennender E-Bike-Fahrer. „Das ist gesünder. Was die Erderwärmung angeht, haben wir schon viel zu viel Zeit vergeudet und nicht mehr viel Zeit für Experimente.“

Hinzu kommen die Eindrücke, die der Rock-Rentner dort sammelt, wo seine Wohltätigkeitsstiftung Ferienzentren und Heime für traumatisierte Kinder errichtet hat – das ist meist in ländlichen Gebieten der Fall. „Uns ist dran gelegen, diese Auswirkungen, die wir in der Natur feststellen, an die Kinder weiterzugeben. Deren Zukunft ist am ehesten sichergestellt, wenn sie über die Veränderungen Bescheid wissen und aktiv etwas dagegen tun.“ Auf die eine oder andere politische Zwischenansage wird Peter Maffay wohl auch bei seinen kommenden Auftritten nicht verzichten – die Musik dürfte jedoch im Vordergrund stehen.

>>> INFO: Peter Maffay auf Tour

Termine: 6.3. Dortmund (Westfalenhalle), 7.3. Köln (Lanxess Arena), 8.3. Oberhausen (König-Pilsener-Arena).

Restkarten ab ca. 52 € gibt’s in unseren LeserLäden, unter 0201/804 60 60 und auf www.ruhrticket.de.