Essen. Olympiasieger-Besieger - Stefan Raab ließ dem Hockey-Helden von Peking, Jan-Marco Montag, in seiner Spielshow “Schlag den Raab“ keine Chance.

Mit einem Heldengedicht begrüßte ProSieben den „Rambo von ProSieben“, O-Ton von Moderator Steven Gätjen, zur „Schlag den Raab“-Premiere im Jahr 2015. Gerade mal drei Wochen ist die letzte Show her, aus der Stefan Raab als Sieger hervorging und seine Bilanz auf 35 Siege in 50 Duellen hochschraubte. Sein heutiger Gegner, Jan-Marco , 31-jähriger BWL-Student aus Köln, versprach ein großes Kaliber zu sein. Immerhin hatte er 2008 in Peking die Goldmedaille im Hockey geholt und war zudem Weltmeister.

Doch Raab hatte schon mal einen Olympiasieger geschlagen, den Judoka Ole Bischof. Auch der Kanu-Weltmeister Tomasz Wylenzek musste sich einst Raabs Beißerqualitäten beugen. Vorsicht war also geboten, denn die Fallhöhe ist für Goldmedaillengewinner umso größer. Doch für Jan-Marco ging es vielversprechend los. Er gewann gleich das erste Spiel. Beim „Auswringen“ war am Ende sein Handtuch knappe 30 Gramm leichter als das von Raab.

So knapp gingen auch die nächsten Spiele weiter. Bei Wettkämpfen wie „Ringtennis“ oder „Platzbahnkegeln“ lagen die beiden Kontrahenten Kopf an Kopf. Am Ende zog Jan-Marco jeweils den Kürzeren. Womit Raabs Vorsprung wuchs und die Spannung langsam sank. Raab glänzte anschließend wie immer in seinen Parade-Disziplinen, wie dem Rate-Quiz „Blamieren oder Kassieren“ oder dem obligatorischen Rennfahrduell.

Frank Buschmann kürt Stefan Raab zum "Bullen von Köln"

Der „Bulle von Köln“ wie "Schlag den Raab"-Komentator Frank Buschmann seinen Chef nennt, zeigte dabei ein weiteres Mal Zähne. Buschmann auf der anderen Seite hielt sich in dieser Ausgabe ungewöhnlich zurück. So war nur einmal „Im Himmel Jahrmarkt“. Keine Begeisterungs-Arie wie „eine kleine Fanta mit Eis“ oder „Am Ende kackt die Ente“. Diese waren auch nicht von Nöten, denn erst mit Spiel 8 „Rate die Sportart“ konnte Jan-Marco wieder Punkte einfahren.

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Doch mit den nächsten Spiel „Auszeichnen“ schlug Raab zurück. So kennt man ihn. Denkste! Obwohl er als Erster das Spiel beendete, war ihm ein Fehler unterlaufen. Auf den zu beklebenden Dosen fehlte ein Preisschildchen. Raabs übliches Zeter und Mordio fand bei Moderator Steve Gätjen jedoch kein Gehör und Jan-Marco kam zu den Punkten wie die Jungfrau zum Kinde.

Ein Hauch von Spannung in der Spielshow

Sollte doch noch ein Hauch von Spannung, in der mittlerweile abgeflachten Show, die auch die musikalischen Darbietungen von Herbert Grönemeyer und der Britin Ella Henderson nicht aufpeppen konnte, aufkommen?

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Nein, denn Raab wäre nicht Raab, wenn er den Spannungsmoment sogleich wieder killte. Das Imperium schlug mit den nächsten drei Spielen zurück. Während des Spiels „Wer lügt“ kam es gar zu einem kleinen Disput zwischen Kandidat Jan-Marco und Moderator Gätjen, da Jan-Marco zweimal Punkte aberkannt werden mussten, weil mal ein Ahh, ein Oh oder ein Klatschen aus dem Publikum kamen und als Hinweis gewertet wurden. Jan-Marco verlor Nerven und Spiel.

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Spiel 13 war somit ein Matchballspiel für Raab. „Pfeile werfen“ hieß es, und man kennt es von der Kirmes. An einer Wand hingen blaue und rote Luftballons, und die Kandidaten musste ihre eigene Farbe abräumen - Jahrmarktdart quasi. Die 13 bestätigte ihren Ruf als Unglückszahl jedoch nicht. Zumindest nicht für Marco, dessen Händchen zwar schwitzte, doch die Luft war am Ende nur aus seinen Ballons raus. Endlich mal ein Anflug von Spannung.

Jackpot von "Schlag den Raab" auf 1,5 Millionen Euro erhöht

Sollte Jan-Marco tatsächlich die alte Sportweisheit „Sie kommen niemals zurück“ lügen Strafen und ein nicht mehr zu erwartendes Comeback hinlegen? Die Antwort: Nein! Stefan Raab entschied das letzte Spiel klar für sich und schraubte den Jackpot auf 1,5 Millionen hoch. Ein Ergebnis, das man anfangs so nicht erwartet hätte, von dem man im Verlauf des Abends aber nie das Gefühl hatte, dass es je gefährdet war. Ein weiterer Olympiasieger für Raabs Trophäenwand.

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