Essen. Stärkster Wiener „Tatort“ seit langem: Im neuen Fall leidet ein tiefgläubiger Mann an den Folgen seiner Bluttat.

Stefan Weingartner (beklemmend gut: Johannes Zeiler) ist ein tiefgläubiger Mann mit einem unverrückbaren Wertesystem, gnadenlos im Urteil über andere und sich selbst. Deshalb ist er auch zutiefst verzweifelt. Ihm ist keine Gerechtigkeit widerfahren. Das heißt im neuen Wien-Tatort „Alles was Recht ist“: Er will sühnen und versteht nicht, dass er für seine Tat nicht die verdiente Strafe erhalten hat. Die Last der Schuld ist unerträglich.

Als Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) am Tatort erscheinen, hat Kollegin Meret Schande (Christina Scherrer) die Arbeit schon weitgehend getan. Zwei Leichen und ein geständiger Täter, der selbst die Polizei alarmiert und auf die Ermittler gewartet hat. Weingartner war vor der Zeit nach Hause gekommen und hatte angehört, wie seine Frau einer Freundin haarklein von einem sensationellen Seitensprung erzählte. Der konsternierte Ehemann verlor die Nerven, seinen plötzlichen Kontrollverlust kann er sich weder erklären noch jemals verzeihen.

Stärkster Wiener „Tatort“ seit langem

Der neue Österreich-„Tatort“ in Bildern

ARD Degeto TATORT: WAHRE LÜGEN, am Sonntag (13.01.19) um 20:15 Uhr und am Montag (14.01.19) um 00:35 Uhr im ERSTEN. Der Mord an einer Journalistin, die zuletzt an einer Geschichte über illegale Waffengeschäfte gearbeitet hat, bringt die beiden Wiener Sonderermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) nicht nur an seine Grenzen, sondern auch zu einem nicht restlos aufgeklärten Todesfall aus der Vergangenheit. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter Degeto-Sendung und bei Nennung
ARD Degeto TATORT: WAHRE LÜGEN, am Sonntag (13.01.19) um 20:15 Uhr und am Montag (14.01.19) um 00:35 Uhr im ERSTEN. Der Mord an einer Journalistin, die zuletzt an einer Geschichte über illegale Waffengeschäfte gearbeitet hat, bringt die beiden Wiener Sonderermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) nicht nur an seine Grenzen, sondern auch zu einem nicht restlos aufgeklärten Todesfall aus der Vergangenheit. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter Degeto-Sendung und bei Nennung "Bild: ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg" (S2+). ARD Degeto/Programmplanung und Presse, Tel: 069/1509-335, degeto-presse@degeto.de © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser haben viel zu feiern. Fast auf den Tag genau seit 20 Jahren ermittelt Harald Krassnitzer als Kommissar Moritz Eisner im „Tatort“. Adele Neuhauser ist in „Wahre Lügen“ zum 20. Mal als Ermittlerin Bibi Fellner zu sehen.
Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser haben viel zu feiern. Fast auf den Tag genau seit 20 Jahren ermittelt Harald Krassnitzer als Kommissar Moritz Eisner im „Tatort“. Adele Neuhauser ist in „Wahre Lügen“ zum 20. Mal als Ermittlerin Bibi Fellner zu sehen. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
Obert Ernst Rauter (Hubert Kramar) hat in „Wahre Lügen“ seine Schwierigkeiten mit Moritz Eisner und Bibi Fellner, die sich (mal wieder) mit der Generaldirektion der inneren Sicherheit anlegen und ihn so in Bedrängnis bringen.
Obert Ernst Rauter (Hubert Kramar) hat in „Wahre Lügen“ seine Schwierigkeiten mit Moritz Eisner und Bibi Fellner, die sich (mal wieder) mit der Generaldirektion der inneren Sicherheit anlegen und ihn so in Bedrängnis bringen. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
Generaldirektorin Dr. Maria Digruber (Franziska Hackl) und ihr Sekretär Lukas Kragl (Sebastian Wendelin) scheinen eigene Interessen zu vertreten, wenn es um den Todesfall des ehemaligen Verteidigungsminister Karl Lütgendorf geht. Die Ermittlungen von Moritz Eisner und Bibi Fellner sind für Lukas Kragl daher auch nicht mehr als eine „Märchenstunde“.
Generaldirektorin Dr. Maria Digruber (Franziska Hackl) und ihr Sekretär Lukas Kragl (Sebastian Wendelin) scheinen eigene Interessen zu vertreten, wenn es um den Todesfall des ehemaligen Verteidigungsminister Karl Lütgendorf geht. Die Ermittlungen von Moritz Eisner und Bibi Fellner sind für Lukas Kragl daher auch nicht mehr als eine „Märchenstunde“. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
„Ernstl“ Rauter gerät zwischen die Fronten. Soll er zu seinen Sonderermittlern Bibi Fellner und Moritz Eisner halten oder sich den Forderungen von Dr. Maria Digruber und Lukas Kragl beugen?
„Ernstl“ Rauter gerät zwischen die Fronten. Soll er zu seinen Sonderermittlern Bibi Fellner und Moritz Eisner halten oder sich den Forderungen von Dr. Maria Digruber und Lukas Kragl beugen? © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
Dubioser Industriemanager: David Weimann (Robert Hunger-Bühler) führt einen früheren Rüstungskonzern und hatte mit Mordopfer Sylvie Wolter zu tun. Auch gibt es Verbindungen zur Generaldirektion. Was hat er vom Tod der Journalistin? Und welche Interessen verfolgt er?
Dubioser Industriemanager: David Weimann (Robert Hunger-Bühler) führt einen früheren Rüstungskonzern und hatte mit Mordopfer Sylvie Wolter zu tun. Auch gibt es Verbindungen zur Generaldirektion. Was hat er vom Tod der Journalistin? Und welche Interessen verfolgt er? © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
Das fragt sich Sybille Wilderin (Emily Cox), die Lebenspartnerin der ermordeten Journalistin. Sie recherchiert auf eigene Faust.
Das fragt sich Sybille Wilderin (Emily Cox), die Lebenspartnerin der ermordeten Journalistin. Sie recherchiert auf eigene Faust. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
David Weimann (Robert Hunger-Bühler) und Sybille Wilderin (Emily Cox) haben ganz andere Interessen als nur einen guten Drink. Immerhin standen beide in einer direkten Verbindung zum Mordopfer Sylvie Wolter.
David Weimann (Robert Hunger-Bühler) und Sybille Wilderin (Emily Cox) haben ganz andere Interessen als nur einen guten Drink. Immerhin standen beide in einer direkten Verbindung zum Mordopfer Sylvie Wolter. © ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro D | ARD Degeto/ORF/Cult Film/Petro Domenigg
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Alles scheint glasklar in diesem außergewöhnlichen, von Robert Buchschwenter und Karin Lomot so raffiniert wie schlüssig entwickelten Fall, der innerhalb der ohnehin überdurchschnittlichen Reihe des Wien-Tatorts der wohl stärkste seit langem ist (Regie: Gerald Liegel). Monate vergehen, in denen sich Fellner, zum Unwillen ihres Kollegen, wieder einmal um ihren windigen Spezi „Inkasso Heinzi“ (Simon Schwarz) kümmert. Der plant vom Gefängnis aus eine Wiederaufnahme seines Verfahrens und sorgt sich, seine Erzfeindin, die Wiener Unterweltgröße Maria Garvic (Ines Miro), könne seine Pläne vereiteln. Schließlich steht Weingartner vor dem Schwurgericht, und das Unfassbare geschieht. Der wegen seiner Gerissenheit berüchtigte Anwalt Hafner (Julian Loidl), der den Fall kurzfristig übernommen hat, bewirkt einen Freispruch wegen Schuldunfähigkeit. Niemand ist fassungsloser als Weingartner.

Kurz drauf liegt Hafner selbst auf dem Obduktionstisch. Der Anwalt ist in seiner Kanzlei erschossen worden, der Freigesprochene ist nicht auffindbar. Welche möglichen Ermittlungsansätze Eisner und Fellner nun diskutieren, in der Polizeikantine oder, natürlich, am ikonischen Würstelstand – jede Überlegung führt in eine Sackgasse. Inkasso Heinzi und Weingartner waren sich im Gefängnis begegnet. Ausgerechnet der umstrittene Hafner sollte Heinzis Wiederaufnahmeverfahren betreiben. Maria Garvic war zur Tatzeit in dem Gebäude, in dem die Kanzlei liegt, aber nachweislich auf einer anderen Etage. Vor dem Mord hat Weingartner mit dem Anwalt telefoniert, danach mit einer Freundin, doch nichts passt zusammen. Während Eisner und Fellner sich vorantasten, wird Weingartner immer einsamer, immer verzweifelter.

Endlich wird Weingartner auch irdische Gerechtigkeit widerfahren

Wenn der Mensch schon nicht über ihn richten will, dann vielleicht der Herr. Es ist ein ersehntes „Gottesurteil“, das ihm schließlich Seelenfrieden bringt. Weingartner lächelt. Endlich wird ihm auch irdische Gerechtigkeit widerfahren. Vier von fünf Sternen