Berlin. Bei „The Voice of Germany“ ließen die Coaches ihren Charme spielen. Eine Bochumerin und eine Iserlohnerin verzückten die Jury. Nur Stefanie Kloß “kotzte im Strahl.“

Mit der fünften Runde der Blind Auditions bei „The Voice of Germany" fängt unter den Coaches das Zittern an. Und die Folge brachte einige Verwirrungen, überraschende Entscheidungen, Macho-Sprüche und Charmeoffensiven. Andreas Bourani ging für eine Kandidatin auf die Knie und Stefanie Kloß konnte am Schluss nur noch „im Strahl kotzen“, wie sie drastisch formulierte.

Dieses Mal spielte die Fantasie den Coaches einen ordentlichen Streich. Sie rieten, wer dort singt: War das nun ein tätowierter Seebär, ein dicker Mann oder eine zierliche Frau? Bei Kandidat Tobias Vorwerk waren sich alle unsicher und wussten seinen Gesang zur Folk-Rock-Nummer „Home“ von Philip Phillips nicht richtig einzuschätzen. Doch von wegen brummender Bär, der 25-Jährige ähnelte eher einem „handsome Windsurfer“, wie Michi Beck ihn passend beschrieb.

Blind Audition bei "The Voice of Germany" mit Überraschungen

In einem waren sich die Juroren dann aber einig: Tobias und seine tiefen Töne überzeugen. „Bei deiner Stimme sagt man nicht sofort ‘ah, schön“, sagte Rea Garvey. Weil der 26-jährige Singer- und Songwriter in keine Schublade gesteckt werden wollte, entschied er sich für das Team der Fantas: „Da machen wir so `ne Tom-Waits-Hip-Hop-Geschichte draus.“

Voller Überraschungen steckte Kandidat Samuel Türksoy. Während der Vater eine Dönerbude betreibt, hat der Sohn den klassischen Tanz für sich entdeckt: Er studiert Ballett – als einziger Mann seines Jahrgangs. Aber das Singen ist seine Leidenschaft. Vor seinem Auftritt bei "The Voice of Germany" ließ sich der 21-Jährige nicht aus der Ruhe bringen: „Ich habe vorher einen Mittagsschlaf gemacht“, verriet er den Coaches. Die überzeugte er mit Michael Jacksons „Human Nature“ und sehr viel Gefühl in der Stimme. „So eine schöne Stimmfarbe, das ist genau mein Ding“, sagte Andreas Bourani und lockte ihn zu sich ins Team.

Das Battle der Coaches hat begonnen

Die blonde Mimi Elsässer konnten die Coaches ebenfalls nicht richtig einordnen. Die Stimme der Rockröhre klang nach viel Whisky- und Zigarettenkonsum. Deswegen schätzte sie Rea Garvey auch auf 42. „Ich glaube, du bist 30“, sagte Stefanie, während Andreas auf 22 Jahre tippte. Der Schock saß tief, als Mimi ihr wahres Alter verkündete: 18. Stefanie Kloß holte sich Mimi ins Team.

Eröffnet wurde das Battle der Coaches bei "The Voice of Germany", als Jazzy Gudd die Bühne betrat. Die 25-Jährige outete sich als großer Jennifer Rostock-Fan und sang deren Song „Schlaflos“. Mit Piercings im Gesicht, einer Menge Tattoos und blaugefärbten Haaren ähnelte sie auch äußerlich Frontfrau Jennifer Weist. Die Coaches buhlten um Jazzy. „Komm zu den Fantas und wir machen dich zum Superstar“, versprachen Michi Beck und Smudo. Stefanie Kloß setzte alles auf eine Karte und holte die Bandkollegen von Jazzy aus dem "The Voice of Germany"-Publikum direkt auf die Bühne, damit sie zusammen rocken konnten. Doch sie scheiterte mit ihrer Charmeoffensive. Jazzy entschied sich gegen die Silbermond-Sängerin. „Ich hab Bock auf was Neues, ich geh zu den Fantas.“ Mit dieser Wahl hatte keiner gerechnet. Entsprechend überrascht sah auch Rea Garvey aus.

Andreas Bourani ging für Alicia-Awa Beissert auf die Knie

Alicia-Awa Beissert aus Bochum verzückte Andreas Bourani bei
Alicia-Awa Beissert aus Bochum verzückte Andreas Bourani bei "The Voice of Germany" © ProSieben/ Claudius Pflug | ProSieben/ Claudius Pflug

Der Kampf zwischen den Coaches ging direkt weiter. Sie zofften sich um Kandidatin Alicia-Awa Beissert (17) aus Bochum, die mit ihrer warmen Soulstimme ein Lied von Rihanna coverte. Rea Garvey und Andreas Bourani lieferten sich ein Wortgefecht: „Wenn du gewinnen willst, komm in mein Team“, sagte Rea Garvey begeistert. Andreas Bourani: „Du erzählst immer das Gleiche.“ Rea Garvey: „Ich hab schon mal gewonnen, und du?“

Da konterte Andreas Bourani: „Ja, aber wie oft warst du schon dabei? Hundertmal?“ Als Beweis, wie sehr der Sänger an der Schülerin Alicia-Awa Beissert interessiert war, ging Anderas Bourani auf die Knie. Damit gewann er die 17-jährige Goldstimme für sein A-Team.

Josephine Seehawer aus Iserlohn landete bei Rea Garvey.
Josephine Seehawer aus Iserlohn landete bei Rea Garvey. © ProSieben/ Claudius Pflug | ProSieben/ Claudius Pflug

Den Abend bei  „The Voice of Germany“ rundete Josephine Seehawer ab. Die 19-jährige Iserlohnerin präsentierte sich verträumt und emotional an der Gitarre. Stefanie Kloß zeigte sich begeistert von der „Gefühlspackung“.

„Du hast mich so geflasht. Ich habe so ein Lächeln im Gesicht gerade. Gott, hätten wir tolle Wochen zusammen. Ich meine das echt ernst. Ich würde mich sehr freuen, mit Dir zu arbeiten. Es wäre ein Traum für mich. Ehrlich.“

Rea Garvey umschwärmte Josephine Seehawer

Doch Rea Garvey griff noch tiefer in die Komplimente-Kiste: „Josephine, wie übrigens auch meine Frau heißt, ist ein wunderschöner Name. Eine wunderschöne Frau mit einer wunderschönen Stimme.“ Dem hatte die Silbermond-Sängerin wenig entgegenzusetzen. „Es gibt einen Coach wo ich sagte, wenn der sich umdreht, dann…“, sagte Josephine und stimmte den Song „Can’t Say No“ von Rea Garvey an. Der freute sich tierisch über diese musikalische Zusage. Ein erfolgreicher Abend für ihn. Stefanie Kloß ärgerte sich: „Ich kotze im Strahl.“ Sie ist die Verliererin des Abends.

Schon am Freitag geht es weiter mit „The Voice of Germany“. Dieses Mal um 20.15 Uhr bei Sat.1.