Essen. Die RTL-Sendung “Christopher Posch – Ich kämpfe für Ihr Recht“ hat im Internet für einen Massenprotest gegen Michael Wendler gesorgt. Auf Facebook haben sich diverse Hass-Gruppen gegen den Schlagerstar gebildet. Zwei Tage nach der Gründung hat die Gruppe “100.000 Menschen die Michael Wendler scheiße finden“ ihr Ziel längst überschritten. Sie zählt aktuell über 200 000 “Gefällt mir“-Klicks. Auf Wendlers Facebookseite hat sich nun das Management zu den Vorwürfen geäußert.
Jubelnd steht Michael Wendler vor dem Publikum. In der linken Hand hält er das Mikrofon, in der rechten seinen Preis "Arschloch des Jahres 2012/13". "Teile das Bild, wenn du ihn scheiße findest", fordert der Administrator der Facebookseite "1 Million Menschen die Michael Wendler scheiße finden" unter der Fotomontage. Im Internet ist ein regelrechter Shitstorm gegen den Schlagerstar ausgebrochen. Grund dafür ist die RTL-Serie "Christopher Posch - ich kämpfe für Ihr Recht".
In der Sendung am Mittwoch, 17. Oktober, brachten Silvia und Nadine Simbeck ihre Wut auf den Musiker an die Öffentlichkeit. Das Mutter-Tochter-Gespann wollte ein Fan-Café auf Mallorca eröffnen. In einem Vorvertrag sei unter anderem schriftlich festgehalten worden, dass im Café auch Fanartikel von Michael Wendler verkauft werden dürfen und dass der Schlagerstar ab und zu auch persönlich vorbei schaut.
Fernsehzuschauer zeigen ihre Wut
Außerdem sei im Vertrag vermerkt, dass Silvia und Nadine Simbeck dem Musiker einen Vorschuss im Wert von 100.000 Euro zahlen sollten. Davon seien 40.000 Euro bereits überwiesen gewesen, als Michael Wendler immer mehr Vereinbarungen als nichtig erklärt habe, berichteten die Frauen. Die fehlenden 60.000 Euro habe der Schlagerstar weiterhin eingefordert. Das verärgerte nicht nur Silvia und Nadine Simbeck. Zahlreiche Fernsehzuschauer brachten ihre Wut im Internet zum Ausdruck. "Das ist total bescheuert. Wie kann man so geldgeil sein, wie dieser ekelige Kerl", ärgert sich Angela S. auf Facebook. "Abzocker", urteilt Juergen B., "und singen kann er auch nicht."
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Am Donnerstag äußerte sich stellvertretend das Management von Michael Wendler auf Facebook zu den Vorwürfen, der Schlagerstar sei zur Zeit im Urlaub. "Der Sachverhalt in der gestrigen RTL-Sendung: "Christopher Posch - Ich kämpfe für Ihr Recht" ist in dieser Form nicht wahrheitsgemäss dargestellt und aus dem Zusammenhang gerissen", schreibt Manuel Pielka, Managing Director von MPM Music. "Michael Wendler hätte das Café natürlich regelmäßig besucht und wäre auch dort aufgetreten, um seinen Fans nahe zu sein. Es war den Simbecks natürlich auch nicht verboten, in dem Café Merchandising-Artikel zu verkaufen", heißt es. Und auch den Namen "Michael Wendler", über den gestritten wurde, hätten Silvia und Nadine Simbeck für das Café nutzen dürfen.
"Ansehen soll bewusst geschädigt werden"
Ob erlaubt oder verboten, letztendlich hat das Landgericht Duisburg entschieden, dass der abgeschlossene Vorvertrag ungültig ist. Die Anwälte von Michael Wendler halten diese Entscheidung jedoch für falsch und haben bereits Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt. Sie glauben vielmehr, dass jemand dem Image des Musikers schaden will. "Nachdem einige Boulevardmedien nun bereits zum zweiten Mal tendenziös, einseitig und unzutreffend berichten, drängt sich der Eindruck auf, dass das Ansehen des erfolgreichen Künstlers Michael Wendler bewusst beschädigt werden soll" werden die Anwälte auf Facebook zitiert.
Der Streit hat auf Facebook für einem Shitstorm gesorgt. Jeder könne diskutieren und seine Meinung äußern, schreibt Pielka. Wer allerdings "bösartige Beleidigungen" poste, oder "niveaulose Fäkalsprache" nutze, werde sofort gesperrt. Anders sieht das auf den exta angelegten "Hass-Seiten" aus. Hier können sich alle Nutzer mal so richtig auskotzen. Die Seite "100.000 Menschen die Michael Wendler scheiße finden" hat zwei Tage nach der Gründung längst das Ziel überschritten. Über 200 000 User zeigen mit ihrem "Gefällt mir"-Klick ihre Abneigung gegen den Schlagerstar.
"Die ersten 150 *Anti Wendler* in nur 40 Minuten! Ich wusste, ich bin hier nicht alleine", freute sich der Administrator zu Beginn. Erst einen Tag später schien ihm die Macht der Seite bewusst zu werden: "Kann ich eigentlich für diese Seite oder Bilder verklagt werden?" "Gefällt mir"-Klicks und ermunternde Posts scheinen den Administrator den Rücken zu Stärken. Und wenn nun doch geklagt wird? Facebook-Userin Sandra A. beruhigt: "Der Posch wird dir da schon helfen."