Essen. Posch gegen Wendler ging in die zweite Runde. Am Mittwoch trafen der TV-Anwalt und der Schlagerstar erneut in einem Rechtsstreit aufeinander. Zuletzt ging es um die Rechte an dem Namen „Wendler“. Dieses Mal war der Streitgegenstand ein Fan-Café auf Mallorca - und das wurde zum Reinfall.

Silvia und Nadine Simbeck sind maßlos enttäuscht. Das blonde Mutter-Tochter-Gespann wollte auf Mallorca ein Michael-Wendler-Fan-Café eröffnen. Damit wären sie gemeinsam mit dem Schlagerstar in die Fußstapfen von TV-Dummchen Daniela Katzenberger oder „König von Mallorca“ Jürgen Drews getreten, die beide ihren Namen für ein Café auf der Urlaubsinsel hergegeben haben – und zwar sehr erfolgreich.

Das Konzept sah so aus, dass im Wendler-Café Merchandising-Artikel des „Künstlers“ verkauft würden und dieser sich gelegentlich persönlich blicken ließe, um den einen oder anderen Auftritt auf der Café-eigenen Bühne hinzulegen. Das Ganze haben Simbecks in einem Vorvertrag schriftlich festgehalten.

Darin war auch vermerkt, dass sie dem Sänger 100.000 Euro Vorschuss bezahlen sollten. Knapp 40.000 Euro hatten sie bereits überwiesen, als Michael Wendler plötzlich immer mehr Vereinbarungen als nichtig erklärte. Schließlich hätten die Simbecks keine Merchandising-Artikel mehr in ihrem Fan-Café verkaufen dürfen. Und der Schlagersänger forderte die fehlenden 60.000 Euro ein. An diesem Punkt riefen sie den TV-Anwalt zur Hilfe.

RTL-Anwalt Posch: Wendler-Fans waren naiv

Christopher Poschs erster und auch letzter Eindruck des Falls: „Da gehört eine ganze Menge Naivität dazu.“ Zwar handele es sich bei dem Schriftstück nur um einen Vorvertrag. Trotzdem seien die Simbecks zu gutgläubig an die Sache herangegangen, indem sie einen Teil des Geldes schon zahlten.

Ein klein wenig scheinen die beiden ihre Dummheit auch anzuerkennen. Trotzdem meint Mutter Silvia: „Solche Fehler sind dazu da, um daraus zu lernen.“ Mit dem RTL-Anwalt an ihrer Seite und den Kameraleuten, die die Geschichte vom bösen Wendler in die Öffentlichkeit transportieren, sehen  sich die beiden wohl schon auf der Gewinnerseite. Christopher Posch sieht das anders.

Drews über Wendler: "Geht gar nicht"

Wie ein Fan-Café funktioniert, kann dieser zunächst gar nicht nachvollziehen. Also fliegen die drei auf die Insel ihrer Schlager-Träume und gönnen sich im Café von Jürgen Drews einen Cappuccino. Dazu gibt es Tipps von Geschäftsführer Maurice. Und der bringt gleich auf den Punkt, warum die Gäste kommen: Weil sie hoffen, ihren Star persönlich zu treffen.

RTL-Anwalt Christopher Posch berät das Mutter-Tochter-Gespann . Sylvia (Mitte) und Nadine Simbeck wollten ein Wendler-Fancafé auf Mallorca eröffnen.
RTL-Anwalt Christopher Posch berät das Mutter-Tochter-Gespann . Sylvia (Mitte) und Nadine Simbeck wollten ein Wendler-Fancafé auf Mallorca eröffnen. © RTL | Unbekannt

Drews selber sei mindestens einmal die Woche vor Ort, so auch an diesem Tag. Sein Kommentar zum Verhalten von Michael Wendler: "Das geht gar nicht."  So harte Worte über einen Kollegen fallen dem „König von Mallorca“ offensichtlich nicht leicht. In der Schlagerszene ist eben alles Friede, Freude, Eierkuchen, da wird nicht über Kollegen hergezogen, hat es den Anschein.

Wendler-Fancafé auf Mallorca wäre ein Reinfall geworden

Unverzichtbar für ein Fan-Café, erklärt Maurice weiter, seien aber auch die Fan-Artikel und CDs, die es dort zu kaufen gäbe. „Sonst wäre die Gäste enttäuscht.“ Enttäuschung bei den Simbecks: Ihr eigenes Café wäre wohl ein Reinfall geworden.

Dass es soweit nicht kam, war wohl ein Glücksfall für die beiden. Ihr Geld bekommen sie am Ende auch zurück. Das Landgericht in Duisburg entscheidet, dass der Vorvertrag ungültig ist. Was die beiden Chemnitzerinnen aber noch mehr freut: Sie haben es dem Wendler gezeigt, und zwar so richtig.