Köln. Begehrter Moderator. Keiner weiß, ob Jörg Pilawa der ARD treu bleibt oder zum ZDF wechselt. Fest steht dagegen, dass er am Samstag ab 20.15 Uhr eine neue Show präsentiert. In "Der große Coup" spielen Prominente um eine Tonne Geld.
Produzent Stuart Barlow und WDR-Redakteurin Katja Krüger tun sich etwas schwer, wenn sie „Der große Coup” erklären sollen. Weil sie ja nicht so viel verraten dürfen. Natürlich ist es „eine Show für die ganze Familie”, sagt Krüger. bei der auch die ganze Familie vor dem heimischen Bildschirm mitmachen kann. „Aber trotzdem eine, die abweicht von den normalen Shows in der ARD”, ergänzt Barlow. „Prominente Teams spielen darin um eine Tonne Geld für einen gemeinnützigen Zweck.” Zum Auftakt sind Susanne Fröhlich, Guido Cantz und Dr. Eckart von Hirschhausen mit dabei.
Was genau sie spielen, ist noch geheim. Barlow spricht von „bekannten Elementen in zeitgemäßer Form”, die offizielle Pressemitteilung von einer Spielshow für „digitale Denksportler, blitzschnelle Bilderrätsler und Um-die-Ecke-Denker”. Werden die Aufgaben richtig gelöst, öffnet sich irgendwann ein Tresor mit dem Geld. Klingt wie „Dr. Kawashima trifft die 100000-Mark-Show”. Ist angeblich aber anders. „Viel spannender”, sagt Barlow.
Bilderrätsel und Denksportaufgaben
Fast so spannend wie die Frage, ob „Der Große Coup”, möglicherweise eine der letzten Shows ist, die Jörg Pilawa für die ARD moderiert. Pilawas Vertrag läuft nämlich 2010 aus. Und hinter den Kulissen wird er angeblich heftig vom ZDF umworben. Als einer der Nachfolger für Johannes B. Kerner.
Pilawa wäre ein guter Ersatz. Schon weil er - ähnlich wie Kerner, Kai Pflaume oder Olli Geissen - so eine Art Allzweckwaffe ist. Kann wegmoderieren, was anfällt. Locker, ohne viele Ecken oder Kanten. Für Quiz ebenso einsetzbar wie für Show und seichten Talk. Für Sport sowieso.
Universell einsetzbar
Deshalb ist er aber auch so wertvoll für das „Erste”. Mit Pilawa steht und fällt der ganze Vorabend der ARD. Und mancher Samstagabend auch. So einen lässt man nicht gehen. So einem zahlt man lieber mehr Geld. Da aber liegt das Problem. Das hausinterne Informationsblatt des Westdeutschen Rundfunks hat laut Süddeutscher Zeitung bereits jetzt die angeblich überhöhten Honorare für Pilawas Produktionsfirma „White Balance” thematisiert. Keine idealen Voraussetzungen für eine ordentliche Gehaltserhöhung.
Offizielle Stellungnahmen gibt es nicht. Weder von der ARD noch vom ZDF. Und von Pilawa erst recht nicht. Vielleicht weil er selbst nicht so genau weiß, wie er sich entscheiden soll. „Tagesschwankungen”, will das engere Umfeld des 43-Jährigen in dieser Frage festgestellt haben. Was immer der Moderator aber letztendlich auch tut, verlieren kann er nicht. Das ist tatsächlich ein großer Coup.