Essen.. Harald Schmidt geht – und kommt schnell wieder. Der Bezahlsender Sky bestätigte am Mittwochmorgen den “Transfer-Coup dieses Jahres“: Der 54-Jährige soll ab Herbst dreimal die Woche um 22.15 Uhr in seiner klassischen Rolle als Late-Night-Talker zu sehen sein.
Fans von TV-Lästerer Harald Schmidt müssen bald tief in die Tasche greifen. Der 54-Jährige wechselt zum Bezahlsender Sky, der nach dem Kauf der Bundesligarechte mehr Abonnenten gewinnen muss, um aus den roten Zahlen herauszukommen. Der Pay-TV-Kanal bestätigte am Mittwochvormittag den "Transfer-Coup dieses Jahres" in einer Mitteilung auf der Sender-Homepage, was die "Süddeutsche Zeitung" bereits verkündet hatte.
Außer dem Preis fürs Abo wird sich für die Schmidt-Liebhaber nicht viel ändern. „Launig und hintergründig-böse“ soll die neue Show sein, meldet die SZ, und mit 22.15 Uhr einen früheren festen Sendeplatz als bei SAT1 bekommen. Laufen soll sie mehrmals in der Woche auf dem neuen HD-Kanal Sky Atlantic, auf dem auch Erfolgsserien wie „The Wire“ oder „Sex and the City“ ausgestrahlt werden sollen. Nach Informationen der Münchener Zeitung hatte der Bezahlsender schon seit Wochen mit Harald Schmidt verhandelt, dessen Show auf SAT.1 an diesem Donnerstag zum letzten Mal gesendet wird.
Produzent Fred Kogel kündigte in der Sky-Mitteilung an, dass die "Harald Schmidt Show" auf Sky Atlantic zum Start der neuen Bundesligasaison "in gewohnter Weise" fortgeführt werde. Der feste, frühere Sendeplatz sei ein Resultat der Zuschauerwünsche, hieß es. Harald Schmidt wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, eine Late-Night-Show bei Sky sei für ihn "der Himmel auf Erden". Sky-Filmchef Marcus Ammon hofft darauf, mit Schmidts "Unverwechselbarkeit die Positionierung von Sky" zu stärken.
200 Millionen Euro Verluste bei Sky
Die Verpflichtung ist für Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan offenbar ein weiterer Versuch, das Bezahlfernsehen auch in Deutschland zu etablieren. Vor 20 Jahren startete der Vorgänger Premiere, der es nie in die Gewinnzone brachte. Rund 200 Millionen Euro Verluste erwirtschaftet aktuell der deutsche Ableger von Sky pro Jahr. Brian Sullivan erwartet zwar schon für den Sommer einen operativen Gewinn und für 2013 ein positives Gesamtergebnis. Das ist aber ein ehrgeiziger Plan, nachdem der Sender für die Bundesligarechte künftig statt 250 Millionen Euro stattliche 486 Millionen im Jahr bezahlen wird.
Zum Gewinn beitragen soll der neue Sender Sky Atlantic, der ab dem 23. Mai auf Sendung gehen wird. Harald Schmidt, Qualitätsserien und Sky-Eigenproduktionen stehen für ein Wirtschaftskonzept, das auf eine deutliche Steigerung der Abonnentenzahlen durch ein besseres Angebot setzt. Damit der Zuschauer das auch mitbekommt, wird sich Schmidt anfangs nicht verstecken müssen. Die SZ jedenfalls sieht die Möglichkeit, dass die Late-Night-Show des Schwaben zunächst unverschlüsselt laufen wird. Davon ist in der Sky-Mitteilung jedoch nichts zu lesen. (mit dapd)