Berlin. Die Berliner FDP bereitet sich auf eine Kandidatur des TV-Entertainers für den Bezirksvorsitz vor. Schmidt hatte in einem Interview mit diesem Posten geliebäugelt. Er wolle einen Beitrag für Deutschland leisten, hat er laut Medienberichten gesagt. Die FDP in Berlin erwartet Schmidts Bewerbung in den kommenden Tagen.
Was wird nur aus Harald Schmidt? Erst schaltete ihn die ARD ab, dann kündigte
ihm Sat.1 das vorzeitige Aus an. Mit seinen Fernsehshows ist der Entertainer
zuletzt gescheitert. In Berlin spekuliert man jedoch urplötzlich über ein
politisches Engagement in der FDP. Den Anlass dazu hat der Satiriker selbst
gegeben.
"Wir alle sind aufgefordert, unseren Beitrag zu leisten, damit es mit
diesem Land nachhaltig weitergeht", sagte Schmidt
einem Reporter des Senders RBB am Rande der Preisverleihung "Eisenbahner mit
Herz" in Berlin. Und er fügte bedeutungsschwanger hinzu: "Genügt das als
Statement des kommenden FDP-Vorsitzenden von Berlin-Mitte?"
Berliner FDP offen für Schmidts Mitarbeit
Unumwunden gab der gebürtige Baden-Württemberger zu, dass sein Herz
in Wahrheit für die Hauptstadt schlägt: "Berlin ist eine Weltstadt, eine
Metropole. Hier stimmt alles", sagte Schmidt. Sein
Pulsschlag gehe jedes Mal höher, wenn er in die Stadt komme - "egal mit dem Zug,
mit dem Auto oder mit dem Privatjet".
Natürlich haben auch FDP-Mitglieder Schmidt im Fernsehen gesehen. "Ich wusste es schon
immer: Harald Schmidt ist im Herzen ein Liberaler. Wir haben in der
FDP keinen Aufnahmestopp", sagte augenzwinkernd der Vorsitzende der
FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle.
Berlin freut sich auf Schmidt
Und der Berliner Bezirksverband? Dort will die amtierende
Vorsitzende, Maren Jasper-Winter, ihren Posten zwar nicht freiwillig an Schmidt abgeben ("Ich freue mich schon jetzt auf einen
hochinteressanten Gegenkandidaten"). Doch ein politisches Engagement des
berühmten Fernsehmannes kann sie sich gut vorstellen. "Die FDP ist offen für
Menschen wie Harald Schmidt, die freiheitlich und unkonventionell denken",
beteuert Jasper-Winter.
Nunmehr hat die Bezirksvorsitzende "Herrn Schmidt" einen Brief geschrieben, ihn darin zur
Mitarbeit eingeladen und ihm einen Mitgliedsantrag zugesandt. Bei der Berliner
FDP wartet man erst mal ab. (dapd)