Weeze. 45.000 Besucherinnen und Besucher schlafen beim Parookaville-Festival in Weeze auf dem Zeltplatz. So ist das Leben im Base Camp.
„Welcome to the City of Parookaville“ steht groß über dem Eingang, der die Camping-Gäste auf das Festival-Gelände bringt. Zwar sind die Tore am Samstag um 12 Uhr noch geschlossen, die Flächen vor den Bühnen wie leergefegt. Auf dem Zeltplatz aber läuft die Party weiter. „Ich war um halb drei im Bett, um sechs Uhr haben unsere Nachbarn die Musikbox wieder angeworfen“, erzählt Denise (26). Sie und ihre Freundin Nina (25) sind bereits zum dritten Mal bei Parookaville, dem größten Festival für elektronische Musik in Deutschland.
43.000 Camper sind am Donnerstag (21.7.) nach Weeze gereist, um sich einen Platz auf dem Gelände neben dem Airport Weeze zu sichern. Weitere 2.000 stießen am Freitag dazu. „Die Anreise“, erzählen Denise und Nina, „hat dieses Mal deutlich besser geklappt als die Jahre zuvor.“ Um 6 Uhr seien die Freundinnen angekommen. „Wir mussten nicht einmal an der Sicherheitskontrolle warten, wir konnten direkt durch.“
- 100 limitierte Parookaville-Abos: 14 Tage für 50 Cent
- Parookaville: Wichtige Tipps zu Anreise und Camping
- Parookaville: Schwebender Club als Jägermeisterflasche
- Parookaville 2022: Diese Anbieter haben das beste Handy-Netz
- Darum fehlen David Guetta und Martin Garrix im Line up
Statt um 10 Uhr hatten die Veranstalter aufgrund des regnerischen Wetters den Campingplatz bereits um 5 Uhr eröffnet. Viele Besucherinnen und Besucher waren dennoch verärgert: „Wir sind um 9.40 Uhr angekommen und mussten anderthalb Stunden nach einem Zeltplatz suchen“, beschwert sich Phil. Viele Camper seien sehr egoistisch, schliefen in viel zu großen Zelten und überall seien Lücken, in die maximal ein Zelt passt. Größere Gruppen hätten dort keinen Platz mehr gefunden. „Der Campingplatz“, so Phil, „platzt aus allen Nähten.“
Lesen Sie hier: Parookaville: So lebt es sich in den teuersten Unterkünften
Denise und Nina dagegen hatten keine Schwierigkeiten, einen Platz für ihr Zelt zu finden. „Wir hatten aber auch Glück“, gesteht Nina, „gerade als wir ankamen, wurde ein neuer Abschnitt aufgemacht.“ So wurde das Gelände nach und nach freigegeben, damit sich der Platz gleichmäßig füllt. Für den besten Zeltplatz reisten einige bereits in der Nacht an: „Wir sind schon um 1 Uhr in Kempen losgefahren“, erzählt Isabelle (25). Der beste Platz? Für sie in der Nähe des Penny-Towers. „Da ist immer was los.“
Auch interessant
„Die Stimmung ist auf dem absoluten Höhepunkt“
Es riecht nach Bier und gegrilltem Fleisch, an jeder Ecke wummern die Bässe aus den Musikanlagen. Einige Besucherinnen und Besucher haben es sich mit Wasserpistolen auf ihren Campingstühlen gemütlich gemacht – wer nicht aufpasst, wird nass auf dem Weg zu seinem Zelt. „Die Stimmung ist auf dem absoluten Höhepunkt“, sagt Isabelle. „Das Wetter ist super, alle sind glücklich und haben Spaß. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen.“
Wären da nur nicht die vielen Wespen, die offenbar, wie Sebastian sagt, ebenfalls „in Feierlaune“ sind. „Bei unserem Frühstück sind sicher zehn Wespen um uns herumgeschwirrt“, erzählt Silvila. Und auch die Sanitäterinnen und Sanitäter halten die Insekten auf Trab. Zahlreiche Einsätze habe es aufgrund von Wespenstichen bereits gegeben.
Festival-Wochenende im Base Camp: 325 Euro inklusive Tickets
In diesem Jahr gibt es nur noch einen großen statt zwei getrennten Camping-Plätzen. In zwei Penny-Märkten können sich die Musik-Fans mit Zelten, Grillfleisch und kühlem Bier eindecken. Wer sich entscheidet, das Wochenende im „Base Camp“ zu verbringen, zahlt 325 Euro – inklusive der Tickets für das Festival.
Dafür bekommen die Camping-Besucher aber auch einiges geboten: Bereits am Donnerstag startete am Penny-Tower auf dem Campingplatz die offizielle Pre-Party. Dazu wurde der Zugang zur Desert Valley geöffnet, wo zwei weitere Bühnen auf die Party-Gänger warteten. Und vielen Besucherinnen und Besuchern scheint das Geld jeden Cent wert. „Es ist so schön, endlich wieder so viele Menschen auf einem Haufen zu sehen“, sagt Jana, die ihre Tickets aus dem Jahr 2020 behalten hat. Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause sei Parookaville „eine willkommene Abwechslung“.