Wacken. .

Die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals in Wacken sind auf den Notfall vorbereitet. Innerhalb einer Minute könne das gesamte Gelände geöffnet werden.

1850 Einheimische, 4000 Kühe und einmal pro Jahr 75.000 Metalheads… Eine gigantische Party, die zum mittlerweile 21. Mal mitten in der Schleswig-Holsteinischen Pampa stattfindet. Was aber, wenn aus der Party eine Panik wird? Gerade nach den tragischen Ereignissen bei der Loveparade beschleicht den einen oder anderen Besucher angesichts dicht gedrängter Menschenmassen ein komisches Gefühl.

Und der eine oder andere mag sich am Donnerstagabend beim Auftritt von Iron Maiden auch an deren Gig vor zwei Jahren an gleicher Stelle erinnert haben, als vor der Bühne nichts mehr ging und auch erfahrene Festivalbesucher von der wogenden Menge binnen Sekunden dutzende Meter weit „getragen“ wurden… „Ich erinnere mich gut. Wir haben damals auch sofort reagiert, zum Beispiel die Getränkestände neu positioniert“, erläutert WOA-Sprecherin Britta Kock.

Verzicht auf Wellenbrecher

Auf Wellenbrecher, wie man sie beispielsweise von Rock am Ring kennt, verzichten die Veranstalter in Wacken aber auch in diesem Jahr. Bewusst. Das, so Kock, hänge mit der besonderen Beschaffenheit des Geländes und der Anordnung der Bühnen zusammen. Wellenbrecher seien da im Ernstfall eher hinderliche Barrieren.

In Wacken setzt man darauf, „das gesamte Gelände innerhalb einer Minute öffnen zu können“. Über einen einzigen Funkspruch könne der Sicherheitschef aus der gemeinsamen Leitzentrale mit Polizei und Rettungsdiensten im Fall der Fälle alle Ordner erreichen. Die würden dann alle Eingänge und Notausgänge öffnen, sodass sich die 75.000 Besucher auf die weiträumigen Flächen verteilen könnten. Und auch auf dem Gelände selbst habe man ausreichende Sicherheitsreserven. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen vier Personen je Quadratmeter beschränke man sich in Wacken auf drei. „Und selbst dann dürften gleichzeitig 108.000 Leute aufs Gelände“, betont Kock, setzt dabei aber voraus, dass sich der gemeine Festivalbesucher gleichmäßig auf dem Gelände verteilt und nicht versucht, möglichst nah an die gerade bespielte Bühne zu kommen.

Immer wieder kursierenden Zahlen von weit mehr als hunderttausend Personen erteilen die Wacken-Offiziellen aber eine klare Absage: Zu den 75.000 zahlenden Besucher (ausverkauft) kommen laut Kock lediglich maximal 7000 Menschen, die auf dem oder rund um das Gelände arbeiten oder für die Presse tätig sind.