Lüdinghausen. Mit einem grandiosen Auftritt von Faith No More in ständiger Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn hat das Festival Area4 seinen Abschluss gefeiert. Mit mehr als 20.000 Besuchern konnten die Veranstalter einen neuen Rekord vermelden.

Sie haben nichts verlernt. Die wiedervereinigten Faith No More beherrschen trotz jahrelanger Trennung die große Bühne noch immer mühelos. Davon konnten sich die Besucher des Festivals Area4 am Sonntagabend überzeugen.

Den Wahnsinn im Blick dirigiert Sänger Mike Patton, gehüllt in ein rotes Ensemble mit glitzernden Strass-Steinen, routiniert das Publikum. Von der Security lässt sich der charismatische Frontmann sogar zur Menge tragen – die Fans nehmen die spontane Einladung zum Körperkontakt gerne an und klatschen begeistert ab. Sogar das Mikrofon teilt Patton großzügig mit den Festival-Besuchern. Ein Fan sieht sich allerdings nicht in der Lage, den Text mitzusingen, und bekommt prompt einen Klaps auf den Kopf.

Im Gepäck haben „Faith No More 2.0“, wie Sänger Patton das Ensemble auf Reunion-Tour vorstellt, an diesem Abend jede Menge Klassiker. Virtuos spielt die Band mit der Bandbreite der Musikstile und begeistert sogar Besucher, die zur Gründung der Band nicht einmal geboren waren.

Rekord mit mehr als 20.000 Besuchern

Das Konzept der Veranstalter ist aufgegangen. Mehr als 20.000 Besucher feierten auf dem Flugplatz Borkenberge bei Lüdinghausen – ein neuer Rekord. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es gerade mal 15.000. „Das Area4 hat sich etabliert“, stellt Mit-Organisator Andreas Möller zufrieden fest. „Uns ist wichtig, dass es den Leuten gut geht. Schließlich wollen wir ja, dass sie wiederkommen; und das zahlt sich jetzt aus.“

Als „Independent-Rockfestival mit einer Mischung aus Kult- und Nachwuchsbands“ sieht Möller das Area4. „Von härterem Britpop bis Nu Metal“ gehe die musikalische Ausrichtung. „Wir haben uns auf wenige Bands beschränkt. Die dürfen dafür aber länger spielen“, erklärt er. Auch einem „Overkill“ an Musik wollen die Veranstalter vorbeugen und bieten deswegen bewusst nur eine Bühne an. Zudem soll das Area4 ein „gemütliches Festival der kurzen Wege sein“, wie Möller betont. „Bei uns sitzen die Besucher an ihren Zelten, hören eine Band auf der Bühne und sind schon nach wenigen Minuten auf dem Gelände. Für die nächsten Jahre hoffen die Veranstalter – Gemütlichkeit in allen Ehren – trotzdem auf eine weitere Steigerung der Besucherzahlen.