Meeting Mrs. Perfect – Beyoncé in der Kölner Arena
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Köln. . Die Frau an der Spitze der Show-Nahrungskette verkauft gleich zwei Mal die größte Hütte der Domstadt aus. Dass Besucher Haarlack und Deospray am Eingang der Arena abgegeben müssen, ist natürlich nicht fair. Dafür kann Mrs. Carter, geborene Knowles, aber auch gut singen, wie man am Ende der gut 100 Minuten merkt.
Diesen Trick hätte sich das Gard-Haarstudio unbedingt merken sollen. Egal, wo sich Beyoncé aufhält – ihre blonde Mähne weht. Auf der Bühne, auf der gläsernen Plattform im Innenraum, im fansicher abgesperrten Raubtiergang dazwischen. Und selbst dann, wenn sie die Primaballerina in der Compagnie der scheinbar allzeit kopulationsbereiten Tänzerinnen gibt, flattern ihre Locken wie ein Fanal für perfektes Entertainment im nicht vorhandenen Wind. Während die Frisuren der Kolleginnen ohne künstliche Brise auskommen müssen.
Perfekt ist das Stichwort, mit dem eigentlich schon alles gesagt wäre. Auf ihrer „The Mrs. Carter Show World Tour“ zeigt die US-amerikanische Sängerin wie man’s richtig macht. Beyoncé, geborene Knowles und seit 2008 mit Rapper Jay Z alias Shawn Corey Carter verheiratet, ist an der Spitze der Entertainment-Nahrungskette angekommen. Spitziger und nahrhafter geht’s nicht. Verglichen mit Dublin (vier Konzerte) und London (sechs Auftritte) ist Köln fast Kleckerei.
Aber immerhin schafft es die 32-Jährige beim einzigen Konzert in Deutschland, am Samstag und am Sonntag die Hütte zweimal komplett zu füllen. Dass Besucher Haarlack und Deospray am Eingang der Arena abgegeben müssen, ist natürlich nicht fair. Von einem Star, der Fotografen nicht zulässt. Um auf den Bildern, die der Presse kostenlos zur Verfügung gestellt werden, umso gestylter und unverschwitzter zu wirken.
In gut 100 Minuten inszeniert sich Mrs. Perfect bei einem Setlisten-Mix aus den Alben „Dangerously in Love“, „B’ Day“, „I am…Sasha Fierce“, „4“ und „Beyoncé“ als ein Hybrid aus allem, was das Genre weiblicher Superstar live hergibt. Angesichts noch knapperer Kostüme und noch mehr sexueller Provokation, noch fetterer Effekte und noch kunstvollerer Videoeinspielungen fragt man sich, wohin das noch führen soll. Wenn um 22.37 Uhr das Whitney Houston-Cover „ I Will Always Love You” erklingt, ahnt man die Antwort: zurück zu mehr Gesang.
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