Bon Jovi begeistern in Köln mit außerordentlichem Programm
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Köln. . Vor 42 000 Menschen gaben die US-Glamrocker Bon Jovi am Samstagabend in Köln ihr letztes der vier Deutschland-Konzerte ihrer aktuellen „Because We Can“-Tour. Die bewährte Setlist wurde dazu komplett umgekrempelt, viel lange nicht Gehörtes stand auf dem Programm. Erst nach zweieinhalb Stunden und 29 (!) Songs war Schluss.
Seit 30 Jahren sind Bon Jovi im Geschäft. 130 Millionen Alben haben sie verkauft. Tickets für ihre Konzerte, die bis zu 450 Euro kosten, gehen weg als gäbe es sie gratis. Und doch steht da am Samstag in Köln Frontmann Jon Bon Jovi so selig wie breit grinsend auf der Bühne des Rhein-Energie-Stadions: weil die 42 000 im Publikum ganz ohne ihn „Livin’ On A Prayer“ singen können – einen seiner größten Hits.
Als ob es daran Zweifel hätte geben können! Die Menge ist textsicher und dem Glamrocker aus New Jersey bereits beim Auftakt-Lied verfallen: „Rockin’ All Over The World“, dem Song, der Status Quo 1977 unsterblich machte. So zu starten, ist gewagt. Doch Bon Jovi trauen sich das und mehr an diesem Abend: Für das letzte ihrer vier Deutschland-Konzerte der „Because We Can“-Tournee krempeln sie die bewährte Setlist komplett um, nehmen neben bekannten Hits vor allem lange nicht Gespieltes ins Programm: „Livin’ In Sin“, „Wild Is The Wind“ und „This Ain’t A Love Song“ etwa.
Jon Bon Jovi im Trikot der deutschen Nationalelf
Die Menge dankt’s der Band mit nie nachlassender Begeisterung, 84 000 Arme schwenken beinahe ununterbrochen im Takt, den sie vorgibt – ein tolles Bild. Als sich Herzensbrecher Jon Bon Jovi dann noch unters Volk mischt, auf dem Steg, den sie ihm eigens dazu gebaut haben, und das deutsche Fußballnationaltrikot, das Fans ihm reichen, überstreift – da kennt das Kreischen kein Ende mehr. Auf dem Rücken des Mannes aus New Jersey steht nun: Bon Jovi/30/New Germany!
John Bon Jovi
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Nach zweieinhalb Stunden und 29 (!) Liedern ist Schluss. Ein (außer-)ordentliches Programm für den 51-jährigen Familienvater und seine Band. Erst am Nachmittag des Konzerts waren sie aus Stuttgart angereist, noch am selben Abend jettete man weiter nach Prag. Die Bühne für den Auftritt in Köln hatte eine 350 Mann starke Crew bereits am Dienstag aufzubauen begonnen: ein gigantisches Werk in Form eines Buick Electra 225, integriert in eine imposante HD-Videowall, die immer neue Bilder herbeizauberte.
Richie Sambora fehlt, Ersatzgitarrist Phil X macht seine Sache gut
Dass der Mann, der seit 1983 an der Seite Jon Bon Jovis steht, heute nicht dabei ist, stört in Köln nur wenige. Lead-Gitarrist Richie Sambora stieg im April aus der Tour aus und Phil „X“ Xenidis für ihn ein. Aus persönlichen Gründen heißt es offiziell; gemunkelt wird über einen erneuten Drogenentzug Samboras und einen handfesten Krach zwischen ihm und Jon. Phil X macht seine Sache gut, steht aber stets ein wenig am Rande.
Überhaupt gibt es nur wenig augenfällige Kommunikation zwischen Jon und der Band. Dafür ein Duett mit „Freundin Christina“ – Christina Stürmer, der Österreicherin, die mit ihrer Band („Millionen Lichter“) an diesem Abend auch angeheizt hatte. „Who Say's You Can't Go Home“ singen die beiden zusammen, anschließend fragt Jon noch einmal „It's Alright?“, gut so?
Ja, war in Ordnung. Das Lied, das Konzert, der Abend, alles! Wirklich!
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