Köln. .

Draußen tobte der Sturm, drinnen tobte Robbie Williams: Der Popstar tauchte Freitagabend zum angekündigten Geheim-Konzert im Kölner Limelight auf: Vor nicht mal 1000 Fans gönnte sich Robbie nach der schicken Echo-Verleihung einen Casual Friday.

Freitagabend in Junkersdorf. Nicht gerade der Ort, an dem man ein Geheimkonzert von Robbie Williams vermutet. Doch draußen, vorm Club namens Limelight tobt der Sturm, drinnen tobt Robbie. Eines jener Konzerte, die er für ausgewähltes Publikum spielt, in diesem Fall für die Hörer von zig Lokalradios. Nicht weit liegt das Stadion, das Williams locker füllen könnte. Doch er gibt einem kleinen Laden den Vorzug, der keine 1000 Fans fasst. Alle Welt fragt sich: Warum? Aber man muss ihn nur sehen, an diesem Abend, dann merkt man es von selbst: Robbie hat Ausgang. Nach der schicken Echo-Verleihung gönnt er sich eine Casual-Friday auf der Bühne, musikalisch glänzend, aber eben mit einer kleinen Band.

Ohne Worte ist alles gesagt

Nun hat er wenig Verantwortung und Zeit für die Fans, die ihr Glück nicht fassen können: „Wie geil sieht man denn von hier aus?“, fragt ein Mädchen direkt vor der Bühne. Sonst kann man bei Robbie-Konzerten von Glück reden, wenn man einen gute Blick auf die Videowand hat.

„Guten Abend, Damen und Herren, ich liebe euch“, sagt Robbie und „It’s fucking cold in Cologne“. Und er singt entspannt „Bodies“ und „Morning Sun“. Bei „Come Undone“ wechselt er in Lou Reeds „Walk On The Wild Side“. Wie gelöst er ist, trotz aller Professionalität, merkt man daran, wie er aufs Publikum reagiert. Hier diskutiert er mit einer Engländerin über Fußball und gibt zu, dass er jedem erzählt, was er hören will („I’m a prostitute, you know“). Dann holt er die siebenjährige Isabell auf die Bühne und lässt sich mit ihr fotografieren. Anderen Fans schenkt er unanständige Bilder. Ein kurzer, aber beeindruckender Auftritt. Bei „Feel“ rutscht Robbie zu früh in die zweite Strophe – und gibt natürlich seiner Band die Schuld, Beschimpfungen und Augenzwinkern inbegriffen.

Nach einer Stunde ist alles vorbei. Und die Fans? „Mir fehlen die Worte“, sagt eine junge Frau aus Bonn. Womit alles gesagt wäre.