Lübeck. Da hat er sich wohl mehr Rückendeckung erhofft: Eine Woche nach seinem enttäuschenden Abschneiden beim Eurovision Song Contest hat sich der deutsche Teilnehmer Alex Christensen über den Norddeutschen Rundfunk beklagt. Man verliere allein, dabei treffe die Verantwortung den NRD.
Eine Woche nach seinem enttäuschenden Abschneiden beim Eurovision Song Contest hat sich der deutsche Teilnehmer Alex Christensen über mangelnde Rückendeckung durch den Norddeutschen Rundfunk (NDR) beklagt. «Der NDR will gemeinsam gewinnen, aber als Künstler verliert man allein», sagte Christensen den «Lübecker Nachrichten» und fügte hinzu: «Dabei trifft die Verantwortung den NDR.» Schließlich habe eine Jury des Senders den Song ausgewählt.
Nach den Worten von Christensen passt es auch nicht, dass die eigenen Sender des NDR den ausgewählten Titel nicht einmal im Programm spielen. Trotz der Enttäuschung würde er unter anderen Bedingungen sofort wieder für Deutschland antreten. Das deutsche Grand-Prix-Duo Alex swings Oscar sings mit seinem Titel «Miss Kiss Kiss Bang» war im Finale in Moskau nur auf dem 20. Platz unter 25 Teilnehmern gelandet.
Christensen: "Stefan Raab macht seine Sache gut."
Dass Moderator Stefan Raab das Angebot ablehnte, Deutschland beim kommenden Song Contest zu helfen, sei bedauerlich, sagte Christensen: «Stefan macht seine Sache gut, und er hätte frischen Wind in die verkrusteten Strukturen gebracht.»
In diesem Jahr hatte der NDR nach dem letzten Platz der No Angels 2008 auf einen deutschen Vorentscheid und ein Publikumsvotum verzichtet und zum 54. Song Contest einen Direktkandidaten geschickt. Eine vom Sender eingesetzte Jury - bestehend aus Plattenfirmen-Chef Heinz Canibol (105music), Musiker Guildo Horn, Musikagentin Sylvia Kollek, NDR-Unterhaltungschef Ralf Quibeldey und NDR-Moderator Peter Urban - wählte den Titel aus rund 100 Bewerbern aus. (ddp)