Weeze. Von der Entwicklung des Festivals Parookaville ist DJ-Weltstar Afrojack begeistert - 70.000 Bürger feierten ausgelassen neben dem Airport Weeze.
Nach einem Tag Belagerung auf dem Campingplatz hat am Freitag die fiktive Festival-Stadt Parookaville ihre Pforten geöffnet. Täglich 70.000 Bürger werden bis Sonntag auf dem Gelände neben dem Airport Weeze das Stadt-Motto „Wahnsinn, Liebe und Glückseligkeit“ zelebrieren. Für Martin Kullmann (37) ist Parookaville „das beste Festival, weil einfach das Konzept stimmt“.
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So wird nicht nur elektronische Musik auf zwölf aufwendig designten Bühnen gespielt. In der Stadt gibt es ein Rathaus, ein Postamt, ein Gefängnis, einen Zahnarzt, einen Karaoke-Bus, eine Kirmes und einen großen Swimming-Pool, in dem die Bürger unter Aufsicht der DLRG Weeze ihr Seepferdchen machen.
Parookaville hat die größte Festival Bühne Europas
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In der Kirche von Parookaville werden wieder zahlreiche Festival-Hochzeiten vollzogen – und vor dem Start am Freitag gab es sogar eine echte standesamtliche Zeremonie. Diesmal mit einem gleichgeschlechtlichen Paar – Andre und Tobias aus Berlin gaben sich vor den Augen des Rappers und Trauzeugen MC Fitti das Ja-Wort.
Den Auftakt machte am Freitag Fedde le Grand auf der Mainstage, die mit 200 Metern Breite erneut die größte Festival-Bühne Europas ist und jedes Jahr neu entworfen wird. Diesmal sorgt oberhalb der DJ-Kanzel ein großes Luftschiff für eine spektakuläre Optik. Als es langsam dunkel wurde, zeigte die Bühne ihre visuelle Kraft mit beeindruckenden Licht- und Pyro-Effekten.
Afrojack lobt die Atmosphäre auf dem Festival in Weeze
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"Es war vor zwei Jahren schon eine verrückte Party und es wächst immer weiter“, zeigt sich DJ-Weltstar Afrojack im Interview mit der Redaktion beeindruckt von der Entwicklung von Parookaville. Vor seinem Auftritt spürte man dem Niederländer die Vorfreude an: „Auch auf so einer großen Bühne spürt man, wenn sich alles bewegt, tanzt und man sieht das Lächeln im Gesicht der Leute. Die Menschen erfahren viel Negatives in ihrem Leben, und ich bin sehr glücklich, dass ich zu ihren positiven Erlebnissen gehöre.“
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Das konnten mehrere zehntausend Parookaville-Bürger am späten Freitagabend unterstreichen, als Afrojack sein Publikum mit einem abwechslungsreichen DJ-Set begeisterte. Anschließend starteten die Brüder Dimitri Vegas & Like Mike ein EDM-Feuerwerk aus satten Bässen und einfachen Melodien inklusive Anleihen bei Queen, Oasis, Cyndia Lauper und Bon Jovi. Und als Höhepunkt durften die Parookaville-Fans acht Schritte nach links hüpfen – und dann acht Schritte nach rechts hüpfen. Immer wieder hin und her im Takt des stampfenden Basses.
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Dimitri Vegas & Like Mike hatten die Bürger fest im Griff. "Ihr seid das beste Publikum auf der Welt", jubeln sie ins Mikro. Da mussten einige allerdings schmunzeln, am Samstag legen die Belgier bei ihrem Heimatfestival Tomorrowland auf - da dürfte das Lob nicht geringer ausfallen... Zum weiteren Line up von Parookaville gehören am Samstag und Sonntag die DJ-Stars wie Armin van Buuren,The Chainsmokers, Steve Aoki, Alle Farben, Robin Schulz und Felix Jaehn.
Wetter in Parookaville - Gewitter und Regen am Samstag
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Der erste Festivaltag verlief friedlich. Es habe nur wenige, kleinere Auseinandersetzungen gegeben – bei einer Besucherzahl von 70.000 sei dies bemerkenswert und erfreulich, so ein Polizeisprecher. Auf Dorf- und Schützenfesten habe die Polizei im Vergleich wesentlich mehr zu tun. Ärgerlich war allerdings die Abreise für viele Tagesbesucher, die in der Nacht mehrere Stunden brauchten, um den Parkplatz nahe des Airports wieder zu verlassen. Einige gaben irgendwann auf und schliefen vorübergehend in den Autos, weil es kaum bis gar nicht vorwärts ging. Später stellte sich heraus, dass ungeduldige Autofahrer die Absperrbänder für die vorgesehenen Wege entfernt hatten und so das Verkehrschaos ausgelöst hatten. Der Veranstalter reagierte umgehend und ersetzte die Bänder durch stabile Zäune.
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Am Samstag könnte es noch aus einem anderen Grund etwas ungemütlich werden. Die Wetterdienste rechnen für Parookaville mit Regen und einer erhöhten Gewittergefahr. „Wir haben vor der Hauptbühne zahlreiche Drainagen in den Boden gebaut, der zudem sehr sandig ist“, erklärt Mit-Organisator Bernd Dicks. „Eine Wacken-Schlammschacht wird es schon nicht geben.“