Düsseldorf. Le Shuuk will mit seiner Einhorn-Fan-Armee den World Club Dome in Düsseldorf erobern. Der Resident-DJ fällt nicht nur wegen seiner Fans auf.
Die Winter Edition des World Club Dome feiert vom 16. bis 18. November Premiere in Düsseldorf. Das Line up mit über 100 Künstlern – darunter The Chainsmokers, Dimitri Vegas & Like Mike, Sebastian Ingrosso, Robin Schulz, Marshmello und den Black Eyed Peas – soll täglich 30.000 Fans der Elektronischen Musik in die Merkur-Spiel-Arena nach Düsseldorf locken. Der Stuttgarter DJ Le Shuuk alias Chris Stritzel ist Resident bei den Events des Veranstalters BigCityBeats. Im Interview verrät der 30-Jährige, was die Besucher im „größten Club der Welt“ erleben und warum er stets eine Einhorn-Armee im Schlepptau hat.
Als Resident-DJ kennst Du dich bestens beim World Club Dome aus. Was können die Besucher denn stimmungstechnisch erwarten?
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Le Shuuk: Der World Club Dome ist kein normales Festival sondern ein gigantischer Club. BigCityBeats-Chef Bernd Breiter wählt dafür nur überdachte Stadien aus. Egal wie das Wetter draußen ist – in der beheizten Arena ist es trocken, warm und spektakulär.
Wie lässt sich die Atmosphäre aus DJ-Sicht beschreiben?
Le Shuuk: Durch das Infield und die Ränge wirkt die Arena wie ein Kolosseum, in dem ich als DJ der Dirigent bin. Da die Hauptbühne in der Regel genauso breit ist wie das Stadion, kommt einem alles noch viel enger vor. Man hat da oben ein mächtiges Gefühl, wenn mehrere Zehntausend Menschen zur Musik feiern. Allerdings wird man auch viel mehr beobachtet.
Verhält man sich dann anders während des Auftritts?
Le Shuuk: Man hat auf jeden Fall großen Respekt vor der Situation. Ich habe immer noch Lampenfieber – egal, ob ich vor 500 oder 40.000 Menschen auflege. Beim World Club Dome schauen ja auch noch zahlreiche Menschen einen Livestream im Netz an. Auf so einen Gig bereitet man sich besonders gut vor.
Wie sieht die Vorbereitung aus?
Le Shuuk: In den Wochen vorher beobachte ich genau, welche Lieder beim Publikum am besten funktionieren. Dann überlege ich mir noch ein spezielles Intro und versuche die Leute für eine Stunde komplett abzuholen und musikalisch auf einer emotionalen Welle mit mehreren Höhepunkten mitzunehmen.
Wofür steht denn Le Shuuk musikalisch?
Le Shuuk: Das sagt schon der Name: Le Shuuk ist eine Mischung aus Schocken und Shacken. Es wird garantiert eine Party mit Abriss – ohne musikalisch die genaue Richtung zu kennen. Allerdings arbeite ich gerne mit Melodien, die jeder aus seiner Kindheit kennt – so ist mein allerletzter Song stets „Die Gummibärenbande“.
Wie oft wirst Du beim World Club Dome auftreten?
Le Shuuk: Als Resident bin ich bei den WCD-Veranstaltungen stets das ganze Wochenende am Start. Für die Winter Edition habe ich am Samstag eine fantastische Set-Time mit 19.30 Uhr bekommen – so spät durfte ich noch nie ran. Freitags bin ich noch auf der Club-Stage von Deepblue und sonntags folgt das obligatorische Fantreffen. In rund zwei Stunden mache ich dann mit bis zu 1000 Leuten Fotos und gebe Autogramme.
Die großen Stars der Szene haben in der Regel mehr Fans als Du – dafür hast du eine sehr treue Anhängerschaft…
Le Shuuk: Ja, ich habe meine eigene Unicorn-Army. (lacht)
Eine Einhorn-Armee?
Le Shuuk: Angefangen hat das mit einem aufklappbaren Trolley. Damit bin ich am Flughafen wie auf einem Scooter durch die Gegend gedüst. Irgendwann kaufte ich mir dann noch eine Einhorn-Hupe und erzählte in Videos irgendeinen Blödsinn. Einige Leute haben das dann aufgegriffen und plötzlich ist um mich herum ein Hype entstanden. Jetzt hat die Fan-Gruppierung Unicorn Army 1500 aktive Mitglieder. Viele davon treffe ich nach Auftritten. Dann quatschen wir eine Runde oder wir trinken was zusammen.
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Wie pflegt man denn seine treuen Einhörner?
Le Shuuk: Ich gebe sehr viel aus meinem Privatleben via Instagram preis und nehme mir Zeit für meine Fans. Dadurch entsteht eine enge Bindung. Das ist bei mir absolut authentisch und wirkt deshalb auch nicht aufgesetzt. Manche DJs und Veranstalter wundern sich dann schon, wenn auf einmal 20 verkleidete Einhörner auftauchen und mich feiern.
Die Resonanz ist keine schlechte Basis für den nächsten Karriere-Schritt…
Le Shuuk: Auf den Events von BigCityBeats habe ich viele Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen. Jetzt will ich vermehrt fürs Radio taugliche Stücke produzieren, um meinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Ähnlich wie The Chainsmokers, die ja auch beim World Club Dome auftreten. Die machen Radio-Mucke, geben live dann aber richtig Gas. Als nächstes wird von mir die Hymne für die Winter-Ausgabe des WCD auf Sony Music erscheinen.
„Lebe deinen Traum“ hast Du als Dein Motto definiert – machst Du es?
Le Shuuk: Ja, ich lebe ihn total. Früher habe ich vor ein paar hundert Leuten gespielt, die sich null für mich interessiert haben. Heute kann ich in meiner Heimat manchmal nicht über die Straße laufen, ohne dass mich jemand anspricht. Das ist schon krass
Hast Du manchmal Angst aufzuwachen?
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Le Shuuk: Nee, gar nicht. Ich spüre, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Dabei habe ich mir selbst ein Ziel gesetzt: Wenn ich merke, dass es nicht mehr weiter geht, werde ich das nicht auf Biegen und Brechen durchziehen.
Würdest Du dann in Deinen gelernten Beruf als Raumausstatter zurückgehen?
Le Shuuk: Das habe ich sechs Jahre lang gemacht. Damals hatte ich einen tollen Chef, der mir viel Freiraum gegeben hat, um meine DJ-Karriere anzukurbeln. Trotzdem würde ich mich wohl eher im Bereich Event-Management bewegen. Ich habe bereits eine eigene Veranstaltungsreihe, das Sierra Partyfloss. So habe ich viel in Sachen Gastronomie und Marketing gelernt.
Hardwell hat seinen Auftritt beim WCD abgesagt, weil er sich eine Auszeit vom Tour-Leben genommen hat. Wie gehst du mit dem Stress-Faktor als DJ um?
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Le Shuuk: Ich bin ja bislang nur am Wochenende unterwegs und kann die Werktage für die Arbeit im Studio sowie zum Regenerieren nutzen. Weiterhin achtet meine Freundin sehr auf meine Ernährung und ich habe einen festen Freundeskreis, der mich regelmäßig runterholt und auf die Finger klopft, wenn ich mal einen Höhenflug bekomme.
Auf wen freust Du Dich in Düsseldorf am meisten?
Le Shuuk: The Chainsmokers. Black Eyed Peas finde ich auch interessant. Und Boris Brejcha auf der Techno-Bühne. Das ist ja das Schöne am World Club Dome – dort kann man so viele verschiedene Arten von Elektronischer Musik hören, ohne die Location zu verlassen.