Hamburg. Auf Facebook erweckt die Band Frei.Wild den Eindruck, auf dem Reeperbahnfestival zu spielen. Der Veranstalter dementiert jedoch.

Pure Provokation, geschicktes Marketing? Publicity jedenfalls bringt der Post, den die Band Frei.Wild auf Facebook und ihrer Homepage veröffentlichte. Die Band, denen Kritiker eine Nähe zu rechtem Gedankengut vorwerfen, wirbt auf einem Flyer und Facebook für ein Konzert in einer Hamburger Bar. Pikant: Auf den ersten Eindruck erweckt die Band den Anschein, als trete sie im Rahmen des zeitgleich stattfindenden „Reeperbahnfestivals“ auf – denn darauf steht gut lesbar: „Der Reeperbahn ihr Festival“. Eine Band, der ein Rechtsdrall unterstellt wird auf einem internationalen Musikfestival im linken Stadtteil St. Pauli? Kann das sein? Die Konzertveranstalter dementieren sofort, das Netz diskutiert. Und Frei.Wild freut's! Aber von vorne.

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Bereits am 8. August geben Frei.Wild auf ihrer Homepage sowie auf der offiziellen Facebookseite ein "exklusives Event" bekannt. Dort heißt es: „Im Background die Hamburger Kulisse des europaweit wohl wichtigsten Musik-Events nationaler und internationaler Newcomer namens "Reeperbahnfestival", im Vordergrund wir vier Jungs aus Südtirol (…) Welche Location kann diesem exklusiven Event gebührender begegnen als der „Platzhirsch“ (...)! Bekannt für abgehobene Feten der besonderen Klasse und eine der beliebtesten Partyadressen in Hamburg, bietet uns dieses Lokal alles, was wir für einen unvergesslichen Elite-Abend so brauchen. Rundes Ambiente, rauchigen Charme und zudem ein Logo, welches wir nur all zu gerne teilen ;)“.

Das Dementi folgt zwei Tage später

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Die Veranstalter des Hamburger Festivals dementieren zwei Tage später. In einer Gegendarstellung schreiben sie, man hätte der Band "zu KEINER Zeit ein Forum oder eine Bühne geboten". „Allerdings gibt es auf St. Pauli mehrere Clubs, die während des Reeperbahn Festivals nicht mit unserem Programm bespielt werden - und weiterhin für Veranstaltungen mietbar sind, die nichts mit dem Reeperbahn Festival oder seinem Programm zu tun haben.“ Nach eigener Auskunft habe man inzwischen rechtliche Schritte gegen die für die Veröffentlichung Verantwortlichen eingeleitet.

Die meldeten sich wenige Stunden später nochmal zu Wort. Übertitelt ist die Reaktion der Band bei Facebook mit "Sommer, Sonne, …Kriegserklärung?",. Dort heißt es: "Ach könnte das Leben doch einfach sein, es könnte friedlich ablaufen, ja fast harmonisch könnte es sein, wenn man uns und unsere Fans einfach Musik machen lassen würde; einfach honorieren und neidlos anerkennen würde, dass wir keine Verbrecher, Aufhetzer, Antidemokraten oder schlimmer noch, Rassisten und Ewiggestrige sind, sondern Südtirol-verbundene Menschen, die ihren deutschsprachigen Rock`n` Roll lieben, spielen und leben. Aber hey, weiter geht´s, Shitstorm Nr. ???, egal, wie sollte es auch anders sein."

Der ausführliche Post endet mit einem Verweis auf ein Musikvideo der Band. Und darum wird's am Ende gegangen sein ....