Essen.. Schauspieler Ben Stiller verrät im Interview, wie viel von ihm in der Hauptfigur seines neuen Filmes „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ steckt .

Hollywood-Star Ben Stiller ist aktuell im Kino in der Hauptrolle als Walter Mitty im Film "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" zu sehen. Stiller führte auch Regie in diesem Film - und sieht einige Parallelen zwischen sich und seiner Hauptfigur.

Ihr Held Mitty macht sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens. Worin liegt für Sie dieser Sinn?

Ben Stiller: Ich wünschte, ich wüsste es. Ist das nicht die große Frage, mit der wir uns alle beschäftigen? Glauben Sie, dass ausgerechnet ich die Antwort darauf hätte? Für mich ist wichtig, das Leben bewusst zu erfahren und zu leben – daran versuche ich ständig zu arbeiten.

Gehört dazu auch, einen Film zu drehen, der wilder ist als übliche Hollywood-Produktionen?

Stiller: So denke ich gar nicht, mir geht es vor allem darum, dass ich selbst mit der Story etwas anfangen kann. Umso besser, wenn ich die Chance bekomme, diesen etwas unkonventionelleren Film zu produzieren.

Wie vereinbaren Sie die Doppelrolle als Regisseur und Hauptdarsteller?

Stiller: Man gewöhnt sich recht schnell daran, wenn man den richtigen Rhythmus einmal gefunden hat. Entscheidend ist die sorgfältige Vorbereitung für den jeweils nächsten Drehtag. Trotz aller Planung gibt es allerdings immer Faktoren, die unkalkulierbar bleiben. Bei Außenaufnahmen kann man nie sicher sein, ob man das Licht bekommen wird, das man sich wünscht – das macht bisweilen etliche Überstunden notwendig.

Ihr Filmheld ist ein ziemlicher Feigling. Wie ängstlich gehen Sie durchs Leben?

Stiller: Als Kind hatte ich immer große Furcht davor, unser Zuhause zu verlassen oder alleine zu sein. Aber irgendwann überwindet man diese Ängste und man wird erwachsener. Diese Überwindung von Ängsten kann ganz schön schwierig sein, aber wenn man es geschafft hat, ist das ein wunderbares Gefühl.

Wie viel Mitty steckt in Ben Stiller?

Stiller: Ich bin etwas extrovertierter als Mitty. Sehr gut verstehen kann ich allerdings seine „was-wäre-wenn“-Fantasien, wenn er davon träumt, einmal ein ganz anderer, tollerer Typ zu sein, als er es in der Realität eben ist. Vermutlich steckt in jedem von uns ein Mitty – in mir jedenfalls steckt ein ziemlich großes Stück von ihm.