Essen..
Man solle die Jugend nicht an die Jugend verschwenden, heißt es einmal in diesem Film. Roger Greenberg ist bereits weiter. Er hat schätzungsweise schon die Hälfte seines Lebens sinnlos rumgebracht – mit Zeittotschlagen, Luftlöcherstieren und Beschwerdebriefe schreiben.
Als Greenberg seinen 41. Geburtstag feiert, sind bloß zwei Menschen an seiner Seite: Der erfolglose Jugendfreund Ivan. Und die jüngere, lebensdesorientierte Florence, die sich als Mädchen für alles um Haus und Hund von Greenbergs verreistem Bruder kümmert. Weil Roger, der nervige Pedant, beschlossen hat, seine Dauerlebenskrise für ein paar Wochen ins sonnige Kalifornien zu verlegen, muss Florence nun auch noch diesen seltsamen Kauz betreuen. Die Beklommenheit der ersten Begegnung überspielt man mit einem Bier und ungelenkem Gelegenheits-Sex.
„Greenberg” von Noah Baumbach hat eine Überraschung und das ist Hauptdarsteller Ben Stiller. Der spielt diesen mürrischen Verlierer und tragischen Egomanen so subtil verhuscht und mimisch piano, dass man irritiert zweimal hinschaut.
So antriebs- und farblos wie Roger wirkt bisweilen das ganze Handlungsgerüst des Films. Das verleiht „Greenberg” in seiner Slowmotion-Dramaturgie durchaus bitter-komische und traurig-schräge Momente, kommt oft aber so wenig von der Stelle wie sein Titelheld.