Essen. . Nichts geschieht im Wald zufällig, alles ist aufeinander abgestimmt. Und um nicht weniger als alles geht es in Luc Jacquets neuer Kinodokumentation „Das Geheimnis der Bäume“. Die Bilder sind schön anzuschauen.

Zu den zahlreichen Attraktionen aus dem Zusammenspiel von Flora und Fauna gesellt sich in der Naturdoku „Das Geheimnis der Bäume“ aber immerhin auch ein menschlicher Protagonist, der dem Film moderierend den Stempel aufdrückt. Der französische Botaniker Francis Hallé ist ein Pionier der ganzheitlichen Erforschung von Lebensräumen. Selbst im hohen Alter betreibt er vor der Kamera Studien in Baumwipfeln und hält seine Beobachtungen in filigranen Zeichenskizzen fest.

Filmemacher Luc Jacquet fühlte sich von Hallés Arbeit beflügelt, nach seinem nicht unumstrittenen Naturfilm „Die Reise der Pinguine“ ein dokumentarisches Epos nachzureichen, das über einen Zeitraum von sieben Jahrhunderten hinweg das Entstehen eines Waldes in Naturaufnahmen und Animationssequenzen erfahrbar macht.

Jacquet hat einen unangenehmen Drang, die Natur mystisch zu verschleiern und durch Vermenschlichungen fürs Kino schmackhaft zu machen. Er schwelgt in blumigen Sätzen (in der deutschen Fassung eingesprochen von Bruno Ganz) und vernachlässigt das Erklärende.

Es drängen sich einfachste Fragen nach dem Wie und Was auf, die gerade einem Kinderpublikum wertvolle Informationen hätten vermitteln können. Was nicht geschieht. Im Gegenzug fallen unvermittelt Begriffe wie Chlorophyll und Photosynthese, die ohne Vorwissen nutzlos verklingen.

Außer Frage steht der technische Aspekt. Gedreht wurde in den Regenwäldern von Peru und Gabun sowie in Frankreich. Die Bilder sind schön anzuschauen. Mehr aber auch nicht.

Wertung: 3 von 5 Sternen