Berlin. Viele Menschen in Südafrika haben Angst vor Verbrechen, die Wunden der Apartheid-Vergangenheit sind nicht verheilt: Das spiegelt sich im Thriller «Layla Fourie» mit dem Deutschen August Diehl.

Südafrika ist mehr als 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid eine zerrissene Gesellschaft, viele Menschen sind durch die hohe Kriminalität und Angst verunsichert. Die in Berlin lebende Regisseurin Pia Marais («Die Unerzogenen») ist für ihren dritten Spielfilm in ihr Geburtsland am Kap zurückgekehrt. Sie erzählt in dem Drama «Layla Fourie» die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter, die Fahrerflucht begeht und sich in einem Netz aus Lügen verstrickt.

Die Hauptrollen spielen die Engländerin Rayna Campbell und der Deutsche August Diehl. Das Drehbuch stammt von Horst Markgraf, mit dem Marais schon vorher viel zusammenarbeitete.

Mischung aus Thriller, Mutter-Sohn-Story und Gesellschaftsporträt

Marais stieß bei ihren Recherchen in der Sicherheitsbranche, die in Südafrika ein großes Geschäft ist, auf eine Firma, die sich auf Lügendetektoren spezialisiert hat. Ihre schwarze Titelheldin wird mit dieser Methode bei einem Bewerbungsgespräch geprüft. Sie bekommt den Job, Bewerber für ein Casino zu untersuchen.

Auf dem Weg zur neuen Arbeit hat sie nachts den verheerenden Unfall. Ihr kleiner Sohn wird Zeuge und teilt nun mit seiner Mutter ein Geheimnis. Layla Fourie kommt der Familie des Opfers sehr nahe. Die Geschichte ist dabei nicht immer glaubwürdig.

Der Film ist eine Mischung aus Thriller, Mutter-Sohn-Story und Gesellschaftsporträt. Bei der Berlinale im Februar gab es eine lobende Erwähnung für das in ruhigen Bildern erzählte Drama. Die Kritik war gespalten: «Gewollt und aufgesetzt» lautete ein Urteil, «meisterhaft, bewegend und klug» ein anderes. (dpa)