Los Angeles. .

Vor der Verleihung des Film- und Fernsehpreises Golden Globe am Sonntag sind Bestechungsvorwürfe laut geworden: Mitglieder des Verbandes der Auslandskorrespondenten, der den Preis vergibt, sollen Geld für Nominierungen bekommen haben.

Kurz vor der Verleihung der Golden Globes sind Bestechungsvorwürfe gegen Mitglieder der für die Vergabe der Auszeichnungen zuständigen Hollywood Foreign Press Association (HFPA) laut geworden. Michael Russell, früherer HFPA-Pressesprecher, reichte am Donnerstag Klage gegen den Verband der Auslandskorrespondenten in Hollywood ein. So sollen Mitglieder des 90-köpfige Gremium für bestimmte Nominierungen mit Geldzahlungen entlohnt worden sein. Außerdem sollen Senderechte für das Schaulaufen der Stars auf dem roten Teppich an verhältnismäßig unbekannte Gruppen verkauft worden sein.

Russell machte in der am Obersten Gericht von Los Angeles eingereichten Klage geltend, wegen seiner Bedenken von der HFPA entlassen worden zu sein, wie es weiter hieß. Russell zufolge soll Verbandspräsident Philip Berk hingegen eingeräumt haben, dass seine Organisation korrupt sei. „Die meisten Mitglieder der HFPA sind keine Vollzeit-Journalisten und sind abhängig von dem Einkommen, das diese fragwürdigen Praktiken jedes Jahr generieren“, zitierte das Blatt aus der Klageschrift.

Presseplätze am roten Teppich gegen Geld vergeben

Der Presseagent warf den Filmkritikern ferner vor, sich von Studios und Produzenten für Lobbyarbeit bezahlen zu lassen. Außerdem würden sie Presseplätze am roten Teppich gegen Geld vergeben. Russell hatte die Golden Globes dem Bericht zufolge seit 1993 vertreten und war im vergangenen Jahr gefeuert worden.

Dem Verband der Auslandskorrespondenten werden seit langem zu enge Verbindungen zu den Filmstudios und ein zu großes Augenmerk auf den Prominentenstatus der nominierten Schauspieler vorgeworfen. (dapd)