Essen.. “Kein Ort ohne Dich“ ist ein seichter Beziehungsfilm mit vorhersehbarem Ende. Und mittendrin Scott Eastwood, unverkennbar der Sohn des großen Clint.

Natürlich ist man nach neun Verfilmungen von Romanen des US- Schnulzenkönigs Nicholas Sparks („Das Leuchten der Stille“) viel zu ermattet, um noch eine zehnte durchzustehen. Zu gleichförmig plätschern die Geschichten dahin, vorhersehbar und überraschungslos. Dass man dem neuen Werk „Kein Ort ohne Dich“ dann doch ein gewisses Interesse entgegenbringt, liegt an Hauptdarsteller Scott Eastwood. Denn der Sohn eines berühmten Vaters wirkt hier wahrhaftig wie die Jugendausgabe des großen Clint – verstärkt noch dadurch, dass er sich hier als Bullenreiter in jenem Western-Milieu bewegt, das sein Dad so geliebt hat.

Allerdings hätte sich der wortkarge alte Eastwood wohl kaum jemals für einen derart seichten Beziehungsfilm hergegeben, wie Regisseur George Tillman Jr. („Men of Honor“) ihn hier inszeniert hat. Da ist die Kunststudentin Sophia (Britt Robertson), die nach dem Besuch eines Rodeo-Events immer wieder an den Bullenreiter Luke denken muss. Es gibt erste Kontakte, obwohl die Unmöglichkeit dieser Beziehung eigentlich klar ist: Sie liebt die Kunst, aus der er sich nichts macht, sie ist auf dem Sprung nach New York zu einer begehrten Praktikantenstelle, er will aus North Carolina einfach nicht weg. Doch alles ändert sich, als unser ungleiches Paar dem alten Ira (Alan Arkin) nach einem Autounfall das Leben rettet.

Liebesprobleme der Gegenwart

Dieser Ira, der später am Krankenbett Sophia von seiner lebenslangen Liebe zu der kunstbegeisterten Emigrantin Ruth (Oona Chaplin) erzählt, ermöglicht den Liebenden der Gegenwart so eine neue Sichtweise auf ihre eigene verfahrene Beziehung. Und auch der Betrachter kommt zeitweise ins Grübeln, denn die Rückblenden, die aus den unzähligen Briefen Iras an Ruth erwachsen, sie sind weitaus interessanter als alle Liebesprobleme der Gegenwart.

Doch dann stirbt Ira und mit ihm auch der Rest des Films. Denn nun kann alles so märchenhaft happy enden, wie man das von Anfang an befürchtet hat.

Wertung: Zwei von fünf Sternen