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Der 3D-Animationsfilm „Ich – einfach unverbesserlich“ erzählt umwerfend charmant von der Konkurrenz der Superbösen. Dabei strotzt der Film vor lustigen Ideen und ist unerschütterlich niedlich.

Von ganzem Herzen böse zu sein, ist wahrlich kein Vergnügen mehr. Okay, kleinen Kindern den Luftballon zu zerstechen und den Nachbarshund ins Jenseits zu wünschen, das erledigt der Superbösewicht Gru noch vor dem Frühstückskaffee. Aber dass irgendein dahergelaufener Konkurrent die Cheops-Pyramide stiehlt, kann er nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb schmiedet Gru einen Plan, so spektakulär, dass sich der Nachthimmel davon schwarz färben dürfte: Er will den Mond vom Himmel holen.

Gru will der Mann des Monds werden. Foto: Universal
Gru will der Mann des Monds werden. Foto: Universal © Unbekannt | Unbekannt





Ein ganz schön zinkennasiger Fiesling, mit dem der 3D-Animationsfilm „Ich – einfach unverbesserlich“ punkten will. Und es ist auch noch ein Debüt. Denn während die Firmen Pixar („Toy Story“, „Wall-E“), Dreamworks („Shrek“) und Fox („Ice Age“) den Markt unter sich aufteilen und vielleicht noch Sony („Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“) ein Plätzchen lassen, hatte sich Universal bisher nicht auf dieses profitable Gebiet gewagt.

Für die ersten Schritte hat sich der Filmriese zielsichere Schützenhilfe geholt, denn Produzent Chris Meledandri hatte bisher die „Ice Age“-Reihe betreut. Mit „Ich – einfach unverbesserlich“ (Start: 30.9.) gelingt den Regisseuren Chris Renaud und Pierre Coffin ein Präzisionsschuss. Zu witzig und rührend ist die Geschichte, zu originell die Charaktere, als dass der Film floppen dürfte.

Ein Kredit bei der Bank des Bösen

Das fängt an mit Gru, der als größenwahnsinniger Schurke trotzdem kleine Brötchen backen muss, wenn er bei der „Bank des Bösen (ehemals Lehman Brothers)“ einen Kredit bekommen will. Dabei verfügt er über ein Heer kostenloser, äußerst putziger Helferlein, genannt Minions. Die sehen aus, als hätte man den Kapseln von Überraschungseiern Augen, Mund und keine Nase verpasst. Zudem unterstützt ihn noch Doktor Nefario, ein greises Genie.

Achterbahnfahrt in 3D. Foto: Universal
Achterbahnfahrt in 3D. Foto: Universal © Unbekannt | Unbekannt





Dieser geballten Bosheit steht der ebenfalls teuflische Vector gegenüber, ein unterspannter Nerd im Trainingsanzug, der technisch so weit die Nase vorn hat, dass er den Schrumpfstrahler stibitzt, mit dem Gru den Mond auf handliche Größe bringen will. In seinem Bemühen, den Strahler zurückzuerobern, setzt Gru auf Raffinesse: Er adoptiert drei süße Waisenmädchen, die dem unliebsamen Konkurrenten Kokoskekse verkaufen – und den Strahler mopsen sollen.

Der unerbittliche Kampf um die Vorherrschaft im Schurkenreich strotzt vor lustigen Ideen, von der Piranha-Pistole bis zu den Boogie-Robotern von einer rasanten Achterbahnfahrt bis zu abstrusen Verfolgungsflügen. Das kommt zwar in seinem grafischen Detailreichtum und humoresken Charme noch nicht ganz an „Toy Story 3“ heran, aber es ist auch nicht allzu weit davon entfernt. Dass ein paar Mal zu oft auf den Niedlichkeitsfaktor der drei Waisenmädchen und des kuscheligen Plüsch-Einhorns gesetzt wird, ist der Familientauglichkeit geschuldet.

Jan Delay lässt Vector näseln

Gru und seine Helferlein, die Minions. Foto: Universal
Gru und seine Helferlein, die Minions. Foto: Universal © Unbekannt | Unbekannt





Vollkommen geglückt ist die Synchronisation, denn Gru hat die Stimme von Oliver Rohrbeck erhalten, dem Chef der „Drei Fragezeichen“. Dass er mit Russen-Akzent spricht, soll wohl seine Herzenshärte unterstreichen. Auf der anderen Seite gibt Jan Delay den Vector und macht das nölige Näseln des verwöhnten Bürschchens zum Genuss.

Die heimlichen Stars des Films aber sind die winzigen Minions, die in den Katakomben des Bösen als Crashtest-Dummies und Laborratten schuften – und dabei so un­er­schütterlich niedlich sind, dass sie den Pinguinen aus „Madagascar“ oder den grünen Männchen aus „Toy Story“ das Wasser reichen können.


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