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Ein Beachboy, die Rettung von Babyschildkröten und die Kraft der Musik besänftigen die raue Ronnie: Kinder-Superstar Miley Cyrus spielt den Teenager im überzuckerten Nicholas-Sparks-Schmachtfetzen „Mit dir an meiner Seite“ - und liefert nicht mehr als eine dekorative Pose nach der anderen.

In Hollywood steht eine Backfabrik, wo all die hübschen, aber völlig überzuckerten Schmachtfetzen fürs frauliche Kinopublikum zwischen 14 und 54 vom Fließband rollen. Der aktuelle Chefbäcker ist Nicholas Sparks, er hat eine Rezeptur mit scheinbar universell bekömmlichen Zutaten gefunden.

Diese finden sich auch im jüngsten Sparks-Projekt „Mit dir an meiner Seite“, dem ersten, für das er ein Original-Drehbuch verfasste und nicht einen Roman verarbeitete. Miley Cyrus spielt die 17-jährige Ronnie, die mit ihrem kleinen Bruder die Sommerferien beim Vater verbringen muss. Weil der einst die Familie sitzen ließ und die Ehe in die Scheidung trieb, schlägt Ronnie einen rauen Ton an. Erst die zarten Bande mit einem örtlichen Beachboy, das Engagement um Babyschildkröten, die Kraft der Musik und das Wissen um einen sich bald erfüllenden Schicksalsschlag in der Familie besänftigen Ronnies Gefühlsstürme.

Nicholas Sparks weiß, welche Hebel zu bedienen sind, damit die Tränen der Rührung fließen. Nun aber versucht er, einen keimfreien Teenage-Star in die erste dramatische Rolle zu führen. Und scheitert erbärmlich: Miley Cyrus ist keine Schauspielerin, aber alle Szenen sind auf sie zugeschnitten. Das Resultat ist eine Abfolge von Hochglanzbildern im Look einer Reklame für Eiscreme und Zahnpasta in einem, allein darauf getrimmt, dass der Star dekorative Posen einnimmt. Dagegen kommt nicht einmal der sonst so verlässliche Greg Kinnear an, der den Vater an der Seite von Cyrus spielt.