Los Angeles. Die TV-Rolle "Hannah Montana" macht Miley Cyrus zum Superstar bei Teenagern – doch Erwachsene kennen sie kaum, das könnte sich ändern. An Pfingsten kommt "Hannah Montana - der Film" in die deutschen Kinos.

In den USA ist sie ein Superstar. Volljährigen Menschen in Deutschland ist sie dagegen kaum ein Begriff. Es sei denn, sie haben Kinder. Wer Kinder hat, kann Hannah Montana nicht entkommen. Auch wenn Hannah eigentlich Miley Cyrus heißt.

Hannahs Geschichte beginnt vor vier Jahren. In den USA plant der Disney-Konzern gleich einen ganzen Strauß von neuen TV-Serien. „Hannah Montana” heißt eine davon. Um eine 13-jährige Schülerin geht es darin, die ein Doppelleben als Rock-Sängerin führt. Tausende Teenager bewerben sich. Auch Miley Cyrus.

Die Welt ist in Ordnung

Hannah Montana – Der Film

Deutscher Kinostart: 01.06.2009

Regie: Peter Chelsom

Darsteller: Miley Cyrus, Emily Osment, Jason Earles, Billy Ray Cyrus u.a.

Nicht, dass sie es nötig hätte. Mileys Papa ist der Country-Sänger Billy Ray Cyrus, der einst einen Riesenhit mit dem Song „Achy Breaky Heart” hatte. Es regnet also nicht gerade herein zuhause. Aber Miley will selbst ins Show-Geschäft, will vor die Kamera und auf die Bühne. „Zu klein und zu jung”, urteilt die Casting-Jury zunächst, ändert aber kurz darauf ihre Meinung. Angeblich wegen ihres „überschwänglichen Wesens” bekommt Miley die Rolle doch.

Warum auch immer. Miley entpuppt sich für Disney als Glücksgriff. Binnen kürzester Zeit wird Hannah Montana rund um die Welt zum Star. In den USA sogar zum Superstar. Die Serie trifft den Geschmack der jungen Mädchen. Denn Hannahs Welt ist noch in Ordnung. Keiner raucht, niemand ist tätowiert und Sex ist kein Thema. Mit der Realität hat das natürlich so viel zu tun wie die Schwarzwald-Klinik mit dem Alltag einer deutschen Uni-Klinik. Aber Eltern schätzen so etwas. Vor allem in den USA.

Gottesfurcht und kein Sex vor der Ehe

Mileys Leben ist dadurch nicht einfacher geworden. Weil viele Fans von ihr ein ebenso keimfreies Leben erwarten wie von der Filmfigur. Deshalb sagt Miley öffentlich „kein Sex vor der Ehe”und beteuert, wie sehr sie an Gott glaubt.

Doch es gibt Skandale. In Deutschland wären es „Skandälchen” gewesen. Unangeschnallt ist sie in einer Szene ihres Konzertfilms Auto gefahren. Und dann sind Fotos von ihr aufgetaucht. Nur mit einem Bettlaken „bekleidet”. Die Star-Fotografin Annie Leibovitz hat sie geschossen. Viele Eltern waren dennoch empört, Disney-Manager in Sorge.

Miley schwimmt oben

Miley hat sich stets sofort entschuldigt. Hat später aber auch gesagt, dass sie solche Sachen manchmal „nerven”. Mehr Kritik würde sie nie äußern. Denn „Hannah Montana” hat sie berühmt und reich gemacht. Eine Wachsfigur bei Madame Tussaud hat sie. Und allein im vergangenen Jahr flossen laut „Forbes” geschätzte 25 Millionen Dollar auf ihr Konto. Die Einkünfte aus der Schauspielerei werden dabei längst übertroffen von den Gewinnen ihrer fünf Musikalben und dem Erlös aus dem Verkauf von Konzert-Tickets.

Auf der Bühne könnte auch ihre Zukunft liegen. Wenn sie mal zu alt ist für die Hannah. Miley weiß das. Wohl auch deshalb hat sie das jüngste Album auch unter ihrem richtigen Namen aufgenommen. Mit Erfolg übrigens. Papa Billie weiß das auch, sieht die Sache aber recht pragmatisch. „Sie ist ins Wasser gesprungen”, sagt er. „Entweder geht sie irgendwann unter oder sie schwimmt.” Bisher schwimmt Miley ganz oben.