Essen. Regisseur Sönke Wortmann hat den Bestseller "Die Päpstin" von Donna W. Cross mit Johanna Wokalek verfilmt. Jetzt hat er mal wieder Lust auf eine Beziehungskomödie - und plant trotz des Erfolgs seines "Sommermärchens" 2010 keine Doku über die Fußball-WM.

Mit dem „Bewegten Mann” landete er vor 15 Jahren den großen Coup, es wurde eine Serie: „Das Wunder von Bern”, „Der Campus”, „Das Superweib” - und dann 2006 die WM-Dokumentation „Deutschland, Ein Sommermärchen”, die über drei Millionen in die Kinos lockte. Nun präsentiert Wortmann (50) „Die Päpstin”. Mit dem Regisseur sprach Dieter Oßwald.

Frauen sind hier zu Lande die erfolgreicheren Fußballer – wären sie nicht auch die besseren Päpste?

Sönke Wortmann: Ich glaube schon, dass unsere Welt besser aussehen würde, wenn mehr Frauen in Machtpositionen etwas zu entscheiden hätten. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, wonach Frauen weniger kriegerisch veranlagt sind als Männer. Warum sollten Frauen also nicht auch die besseren Päpste abgeben – was natürlich eine rein hypothetische Frage bleiben wird.

Im Werbe-Film zur „Päpstin” heißt es „Nach einer wahren Geschichte”, die meisten Historiker aber bezweifeln das – gab es diese Päpstin nach Ihrer Meinung denn nun tatsächlich?

Wortmann: Man weiß nicht, ob es sich um eine Legende oder die Wahrheit handelt. Wenn die Historiker sich schon streiten, woher soll ich dann wissen, was stimmt? Für den Film ist es auch unwichtig. Solche Dinge sind passiert und geschehen noch immer – 1994 gab es in der portugiesischen Armee einen General, der eigentlich eine Frau war.

Die Päpstin

Deutscher Kinostart:

Regie: Sönke Wortmann

Darsteller: Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman, Iain Glen, Edward Petherbridge, Anatole Taubman u.a.

Wird es zur nächsten Fußball-WM ein zweites „Sommermärchen” in Südafrika geben?

Wortmann: Das ist nicht geplant. Wir waren damals schon alle der Meinung, dass diese Doku eine einmalige Sache sein sollte. Aber fünfzehn Jahre nach dem „Bewegten Mann” hätte ich eigentlich wieder einmal Lust auf eine Beziehungskomödie.