Hollywood. Die Dankesreden bei der Oscar-Verleihung fielen diesmal persönlicher aus. Vorgestellt wurden die Nominierten von früheren Oscar-Gewinnern. Und Hugh Jackman, der durch den Abend führte, erstaunte die Gäste durch Live-Gesang.
Mit unter drei Stunden Laufzeit gab sich die 81. Oscar-Gala kurzweilig wie selten; erst die Werbepausen des US-Fernsehens hievten die Veranstaltung doch auf epische 210 Bruttominuten. Am Präsentator des Abends lag es nicht.
Hugh Jackman, seit seiner Dusche mit dem Benzinkanister in „Australia” das erklärte Sahnestück weiblicher Kinofantasien, gab sich züchtig im Smoking und erstaunlich knapp mit Witzen. Wo sonst Kollegen wie Billy Crystal oder Steve Martin die Pointen im Takt eines Maschinengewehrs rausfeuerten, gönnte sich Jackman nur einen kurzen Anflug von Selbstironie, indem er sehr richtig feststellte: „Ein Amerikaner (Robert Downey Jr.) spielt einen Australier, der einen Afroamerikaner spielt und wird dafür nominiert. Ich als Australier spiele einen Australier in einem Film mit dem Titel Australia und gehe leer aus.” Und weil ja weltweit Wirtschaftskrise herrscht, kündigte er zwinkernd als nächstes Projekt einen kleinen Film an: „Neuseeland”.
Gelernter Musical-Sänger
Den wahren Hingucker bescherte Jackman dann auf seinem zweiten Standbein, der Mann ist immerhin gelernter Musical-Sänger. Und so bescherte er den staunenden Gästen zwei spektakuläre Potpourris durch Hollywoods Musical-Repertoire, eines davon in starkem Duett mit Beyoncé Knowles. Ansonsten überließ Jackman das Feld prominenten Ko-Moderatoren wie Will Smith, der sich als Fan von Action-Filmen outete und nicht unkritisch anmerkte: „Diese Filme haben mehr Respekt verdient.”
Neu war an diesem Abend, dass die nominierten Schauspieler für Haupt- und Nebenrollen nicht mit Filmausschnitten vorgestellt wurden, sondern von hochkarätigen Stars, allesamt Oscar-Gewinner, mit einer persönlichen Lobesrede bedacht wurden. Auch die Dankesreden fielen in diesem Jahr viel persönlicher aus. Die Gewinner ließen in ihr Herz blicken, Dankestiraden an Mama und Papa blieben glatt die Ausnahme. Ausgerechnet der sonst so streitbare Sean Penn sorgte bei seiner Dankesrede für herzliche Gefühle, als er den unterlegenen Mickey Rourke zum eigentlichen Gewinner des Jahres erklärte: „Rourke steigt wieder auf!” Hollywood rückt zusammen in schwierigen Zeiten.
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