Los Angeles/Essen. Der Film „Im Westen nichts Neues“ hat bei den Oscars vier Preise abgeräumt. Auch der Komponist Volker Bertelmann aus NRW wurde ausgezeichnet.
Volker Bertelmann hat den Oscar für die beste Filmmusik gewonnen. Der gebürtige Kreuztaler, der inzwischen in Düsseldorf lebt, hatte den Soundtrack zum Kriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ geschrieben. „Ich habe mich sehr gefreut“, sagt Bertelmann im Gespräch mit unserer Redaktion. 2017 war der Komponist bereits für seine Filmmusik zu „Lion“ für einen Oscar nominiert. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gratulierte via Twitter: „Eine der begehrtesten Trophäen der Filmszene geht nach Nordrhein-Westfalen - herzlichen Glückwunsch, Volker Bertelmann alias Hauschka und dem ganzen Team!“
Frank Petzold ging hingegen leer aus. Der Wuppertaler war für die besten visuellen Effekte nominiert – ebenfalls für „Im Westen nichts Neues“. Dafür hatte er bereits einen Europäischen Filmpreis gewonnen. Mit der Oscar-Nominierung habe er nicht wirklich gerechnet, sagte Pätzold vor der Preisverleihung dem WDR. Schon die Nominierung sei ein Gewinn. Der Oscar gewann James Camerons „Avatar: The Way of Water“.
„Im Westen nichts Neues“ gewinnt vier Oscars
Das zweieinhalbstündige Antikriegsepos von Edward Berger siegte beim wichtigsten Filmpreis der Welt in vier Kategorien. Nie zuvor hat ein deutscher Film bei den Oscars so viel gewonnen wie die Netflix-Produktion. Bei sensationellen neun Nominierungen holte die Literaturverfilmung in der Nacht zum Montag in Hollywood die Trophäen für Musik, Kamera, Szenenbild und als bester internationaler Film.
„Was ich wahnsinnig schön finde – dass es vier Oscars sind. Das ist natürlich mehr als wir uns je erhofft haben. Wir haben mit einem gehofft“, sagte Regisseur Berger nach der Oscar-Gala.
Die Auszeichnungen im Überblick (Gewinner jeweils zuerst genannt):
Oscar 2023: Bester Film
- Everything Everywhere All at Once
- Im Westen Nichts Neues
- Avatar: The Way of Water
- The Banshees of Inisherin
- Elvis
- Die Fabelmans
- Tar
- Top Gun: Maverick
- Triangle of Sadness
- Women Talking
Oscar 2023: Bester internationaler Film
- „Im Westen nichts Neues“ (Deutschland)
- Argentina, 1985 (Argentinien)
- Close (Belgien)
- EO (Polen)
- The Quiet Girl (Irland)
Oscar 2023 für die beste männliche Hauptrolle:
- Brendan Fraser (The Whale)
- Austin Butler (Elvis)
- Colin Farrell (The Banshees of Inisherin)
- Paul Mescal (Aftersun)
- Bill Nighy (Living)
Oscar 2023 für die beste weibliche Hauptrolle
- Michelle Yeoh (Everthying Everwhere all at once)
- Cate Blanchett (Tar)
- Ana de Armas (Blonde)
- Andrea Riseborough (To Leslie)
- Michelle Williams (Die Fabelmans)
Oscar 2023 für die beste weibliche Nebenrolle
- Jamie Lee Curtis (Everything Everywhere All at Once)
- Angela Bassett (Black Panther: Wakanda Forever)
- Hong Chau (The Whale)
- Kerry Condon (Banshees of Inisherin)
- Stephanie Hsu (Everything Everywhere All at Once)
Oscar 2023 für die beste männliche Nebenrolle
- Ke Huy Quan (Everthying Everwhere all at once)
- Brendan Gleeson (The Banshees of Inisherin)
- Brian Tyree Henry (Causeway)
- Judd Hirsch (Die Fabelmans)
- Barry Keoghan (The Banshees of Inisherin)
Oscar 2023 für die beste Regie
- Daniel Kwan und Daniel Scheinert (Everything Everywhere All at Once)
- Martin McDonagh (The Banshees of Inisherin)
- Steven Spielberg (Die Fabelmans)
- Todd Field (Tár)
- Ruben Östlund (Triangle of Sadness)
Oscar 2023 für die beste Kamera
- James Friend (Im Westens nichts Neues)
- Darius Khondji Bardo (False Chronicle of a Handful of Truths)
- Mandy Walker (Elvis)
- Roger Deakins (Empire of Light)
- Florian Hoffmeister (Tár)
Oscars 2023: Beste Filmmusik
- Volker Bertelmann alias Hauschka (Im Westen nichts Neues)
- Justin Hurwitz (Babylon)
- Carter Burwell (The Banshees of Inisherin)
- Son Lux (Everything Everywhere All at Once)
- John Williams (Die Fabelmans)
Oscar 2023 für das beste Produktionsdesign
- Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper („Im Westen nichts Neues“)
- Dylan Cole, Ben Procter und Vanessa Cole (Avatar: The Way of Water)
- Florencia Martin und Anthony Carlino (Babylon)
- Catherine Martin, Karen Murphy und Bev Dunn (Elvis)
- Rick Carter und Karen O'Hara (Die Fabelmans)
Oscar 2023 für die besten visuellen Effekte
- Joe Letteri, Richard Baneham, Eric Saindon und Daniel Barrett (Avatar: The Way of Water)
- Frank Petzold, Viktor Müller, Markus Frank und Kamil Jafar (Im Westen nichts Neues)
- Dan Lemmon, Russell Earl, Anders Langlands und Dominic Tuohy (The Batman)
- Geoffrey Baumann, Craig Hammack, R. Christopher White und Dan Sudick (Black Panther: Wakanda Forever)
- Ryan Tudhope, Seth Hill, Bryan Litson und Scott R. Fisher (Top Gun: Maverick)
Weitere Auszeichnungen:
- Adaptiertes Drehbuch: Sarah Polley („Die Aussprache“)
- Schnitt: Paul Rogers („Everything Everywhere All at Once“)
- Filmsong: „Naatu Naatu“ („RRR“)
- on/Sound: Mark Weingarten, James H. Mather, Al Nelson, Chris Burdon und Mark Taylor („Top Gun: Maverick“)
- Animationsfilm: „Guillermo del Toro's Pinocchio“
- Animations-Kurzfilm: „The Boy, The Mole, The Fox and the Horse“
- Dokumentarfilm: „Nawalny“
- Dokumentar-Kurzfilm: „Die Elefantenflüsterer“ (The Elephant Whisperers)
- Make-up/Frisur: Adrien Morot, Judy Chin und Annemarie Bradley („The Whale“)
- Kostümdesign: Ruth Carter („Black Panther: Wakanda Forever“)
- Kurzfilm: „An Irish Goodbye“
Oscar-Verleihung 2022: Will Smith verteilt Ohrfeige
Die Oscar-Verleihung 2022 dürfte wohl einen größeren Platz in den Geschichtsbüchern finden. Schauspieler Will Smith bekam nicht nur für "King Richard" den Preis als Hauptdarsteller, sondern auch die meisten Schlagzeilen. Während der Live-Übertragung ohrfeigte er Comedian Chris Rock, nachdem dieser Witze über Smiths Frau Jada Pinkett gemacht hatte. Smith wurde im Anschluss für zehn Jahre von den Oscars ausgeschlossen.
Oscars 2022: Das waren die Gewinnerinnen und Gewinner
- Bester Film: Coda
- Bester Hauptdarsteller: Will Smith "King Richard"
- Beste Hauptdarstellerin: Jessica Chastain "The Eyes of Tammy Fye"
- Bester fremdsprachiger Film: Drive My Car
- Bester animierter Spielfilm: Encanto
- Bester Song: No Time To Die - Billie Eilish und Finneas O'Connell
- Oscars 2022: Hier gibt es die weiteren Gewinner
Die Oscar-Verleihung in Los Angeles: Hier gibt es weitere Informationen
Seit 1929 werden die Oscars vergeben. Urheber war damals Louis B. Mayer, Präsident der MGM Studios. Mittlerweile wird der Filmpreis in mehr als 30 Kategorien vergeben. Nominiert werden können nicht nur Kinofilme, sondern seit 2022 auch Filme, die bei einem Streaming-Anbieter veröffentlicht wurden.
Lesen Sie hier: Neue Standards: So soll die Oscar-Königskategorie diverser werden
Oscars 2023: Jimmy Kimmel übernahm die Moderation
Bereits zum dritten Mal durfte Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel durch die Veranstaltung führen. „Ein drittes Mal eingeladen zu werden, die Oscars zu moderieren, ist entweder eine Ehre oder eine Falle“, witzelte Kimmel im Vorfeld.
Wer hat bisher die meisten Oscars gewonnen?
Bei den männlichen Schauspielern steht Daniel Day-Lewis mit drei Auszeichnungen als beste Hauptrolle an der Spitze. Er gewann den Preis für seine Rollen in "Mein linker Fuß", "There Will Be Blood" und "Lincoln". Katharine Hepburn allerdings hat ihm noch einen Oscar voraus: Sie wurde vier Mal von der Academy ausgezeichnet. Vier Mal erhielt sie die Auszeichnung als beste weibliche Hauptrolle für ihre Darstellung in den Filmen "Morgenrot des Ruhms", "Rat mal, wer zum Essen kommt", "Der Löwe im Winter" und "Am goldenen See". (mit dpa)
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