Essen. Großes Kino in Nordrhein-Westfalen. Mit Charlotte Gainsbourg und Willem Dafoe kommen in diesen Tagen weltbekannte Schauspieler in die Region. Regisseur Lars von Trier dreht den Film „Antichrist“ ab Mittwoch in malerischer Eifel-Kulisse.

Wer beim Filmstandort NRW nur an graue Ruhrpott-Industrie-Szenerie und den Kölner Dom denkt, liegt falsch. Längst haben die Produzenten die eindrucksvolle landschaftliche und kulturelle Vielfalt der Region erkannt. Reizvoll sind für die Produktionsfirmen aber nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit der Filmstiftung NRW und die damit verbundene finanzielle Förderung.

Erst im Frühling hat Schauspielerin Kate Winslet während der Dreharbeiten für „Der Vorleser“ einen Hauch von Hollywood nach Köln gebracht. Jetzt stehen Willem Dafoe (Platoon, Spider-Man) und Charlotte Gainsbourg (21 Gramm, Les Misérables) für „Antichrist“ vor der Kamera. Der dänische Regisseur Lars von Trier – Mitbegründer des Manifests Dogma 95 - will den Thriller ab Mittwoch in 40 Drehtagen komplett in Nordrhein-Westfalen realisieren. Gedreht wird in einer Hütte mitten im Wald im Rhein-Sieg-Kreis. Der Film handelt von einem Ehepaar, das sich nach dem Tod seines Kindes in ein einsames Waldhaus zurückzieht.

Für die Filmstiftung NRW ist es nach „Dancer in the Dark“, „Dogville“, „Manderlay“ und „The Boss of it All“ bereits die fünfte Zusammenarbeit mit Lars von Trier. „Als Regisseur fordert er allen Beteiligten und sich selbst die besten Leistungen ab. ‚Antichrist’ ist ein außergewöhnliches und technisch sehr aufwändiges Projekt. Das ist eine tolle Herausforderung für uns“, sagt Produzentin Bettina Brokemper.

Sieben Kinofilme werden in NRW gedreht

In diesem Sommer wird nach Auskunft der Filmstiftung NRW an 226 Drehtagen für neun Filme mit internationalen und nationalen Regie- und Schauspielstars im Land gedreht. Davon kommen sieben Filme ins Kino.

Ob man Willem Dafoe dann vielleicht mal im Supermarkt treffen kann? Oder Charlotte Gainsbourg in der Bude um die Ecke? „Das ist natürlich Glückssache“, sagt Tanja Güß von der Filmstiftung NRW. „Aber mir hat jemand erzählt, er habe den Schauspieler in einem Café gesehen. Ob das stimmt, weiß man natürlich nicht. Auf jeden Fall lohnt es sich, die Augen offen zu halten.“

Schließlich sind Gainsbourg und Dafoe in diesen Tagen nicht die einzigen Leinwandgrößen in NRW. Heike Makatsch steht für den Kinofilm „Hilde“ als Hildegard Knef vor der Kamera. Bis zum 25. August spielen Christiane Paul und Benno Fürmann in Köln in dem Psychodrama „Lara“ die Hauptrollen. Im Münsterland sind die Dreharbeiten für die Roman-Adaption „Unter Bauern“ mit Veronica Ferres und Armin Rohde gestartet. Der Katastrophenfilm „Der Vulkan“ mit Heiner Lauterbach und Katja Riemann wird unter anderem in der Eifel und Köln gedreht.