Essen. Der preisgekrönte Dokumentar-Film "Die Bucht" hat ein ehrliches Anliegen: In der Titel gebenden Bucht vor dem idyllischen Küstenort Taiji, werden Jahr für Jahr weit über 20 000 Delfine abgeschlachtet. Flippers ehemaliger Trainer Ric O'Barry kämpft für die Rechte der Meeressäuger.

Die Bucht

Deutscher Kinostart: 22. Oktober 2009

Eine Dokumentation von Louie Psihoyos

Mit: Ric O'Barry, David Rastovich u.a.

Puristen werden „Die Bucht” nie und nimmer als Dokumentarfilm durchgehen lassen. Schließlich bewegt sich das Werk von Regisseur Louie Psihoyos näher an der Agitation eines Michael Moore als an den Regeln des klassischen, nur abbildenden Dokumentarfilms. „Die Bucht”, auch wenn es darin letztendlich um die Aufdeckung eines abscheulichen Massenmordes an Delfinen geht, inszeniert die vorgefundene Wirklichkeit und schöpft daraus einen Reality-Thriller.

Die titelgebende Bucht liegt vor dem idyllischen Küstenort Taiji. Weniger idyllisch ist das, was hier jedes Jahr, streng abgeschirmt von Polizei und Obrigkeit, geschieht: Weit über 20 000 Delfine werden dort pro Jahr von den Fischern abgeschlachtet. Durch eine „Klangmauer” unter Wasser in Schwärmen herangetrieben, endet schließlich alles in trägem, blutroten Wasser.

Hervorragend organisiert

Die Bucht (c) Filmwelt Verleihagentur / Oceanic Preservation Society Production
Die Bucht (c) Filmwelt Verleihagentur / Oceanic Preservation Society Production

Dieses Gemetzel abzulichten ist erklärte Absicht des Films. Psihoyos Chefankläger und treibender Motor der Unternehmung ist Ric O'Barry, ein Fachmann für Meeressäuger, der früher mal die „Flipper”-Darsteller trainiert hat, inzwischen aber als vehementer Aktivist gegen den Delfinfang gilt. Er organisiert das Unternehmen „Bucht”, als sei's ein weiterer Teil von „Ocean's Eleven”: Spezialisten werden rekrutiert, Spezialausrüstung requiriert.

Manchmal meint man fast, dies sei vor allem ein Film über Ric O'Barry und seinen Feldzug gegen Delfinkiller ebenso wie gegen die zahllosen Themenparks, die sich der Attraktivität dieser Tiere bedienen. Aber dann kommt wieder Japan und schließlich auch das Massaker. Und es bleibt kein Zweifel, dass dies ein Film mit einem ehrlichen Anliegen ist.