Essen. Mit 23 nominierten und preisgekrönten Filmen und zahlreichen Filmemachern, die in den neun teilnehmenden Kinos ihre Werke persönlich vorstellen werden, bietet die „European Film Academy – Europäische Filmwoche Ruhr“ vom 6. bis 13. Dezember ein Programm voller Entdeckungen.

Drei der sechs als „Europäischer Film 2009“ nominierten Filme werden in der Metropole Ruhr gezeigt. Andrea Arnolds Film „Fish Tank“, die Geschichte von Mia, einer rebellischen 15-jährigen aus Großbritannien; Tomas Alfredsons eiskalt-faszinierender „So finster die Nacht“, in dem sich ein 12-jähriger Junge mit einer jungen Vampirin anfreundet, und Michael Hanekes gefeierter Film „Das weiße Band“, in dem ein ganzes deutsches Dorf am Vorabend des ersten Weltkriegs von beunruhigenden Vorkommnissen erschüttert wird. Mit Ken Loachs “Looking for Eric” steht der neue Film des diesjährigen Ehrenpreisträgers der European Film Academy nicht nur bei der Filmgala am 11. Dezember in der Essener Lichtburg auf dem Programm der Filmwoche. Ebenfalls preisgekrönt ist Peter Liechtis „Das Summen der Insekten – Bericht einer Mumie“, der am 12. Dezember in Bochum den European Film Academy Dokumentarfilm – Prix Arte entgegennehmen wird. Die einzigartige Studie eines Selbstmords beruht auf einer wahren Begebenheit.

Suche nach Liebe, Frieden und Rache

Die Filmwoche zeigt darüber hinaus die fünf nominierten Debütfilme, die das Publikum auf die Suche ihrer Helden mitnehmen – nach Liebe, nach Frieden, Sühne oder Rache. „Ajami“ erzählt vor dem Hintergrund politischer Konflikte eine kraftvolle menschliche Tragödie aus den Straßen von Tel Aviv. Die türkisch-deutsche Produktion „Herbst“ wirft anhand einer Liebesgeschichte einen kritischen Blick auf die jüngere Geschichte der Türkei. Die Titelheldin in Peter Stricklands Film „Katalin Varga“ sucht in einer archaischen und patriarchalischen Welt Sühne für vergangene Verbrechen, während sich der 12-jährige Flüchtlingsjunge Tedo in der georgisch-kasachischen Produktion „The Other Bank“ im Krisengebiet Abchasiens auf die Suche nach seinem Vater begibt. Juliette Garcias schließlich erzählt in „Be Good“ die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach dem Mann, der sie einst verlassen hat.

Dreizehn Kurzfilme aus elf Ländern schließlich, alle für den Europäischen Kurzfilmpreis nominiert, komplettieren das Programm der Filmwoche. Zu den Vorstellungen werden zahlreiche der Filmemacher erwartet, um ihre Arbeiten selbst dem Publikum vorzustellen.