Los Angeles. Als “Spider-Man“ wurde er berühmt, doch Tobey Maguire ist ein stiller Hollywood-Held. Schlagzeilen macht der zweifache Vater kaum. Jetzt wird er 40.
Als Leonardo DiCaprio im vergangenen November in Hollywood seinen 40. Geburtstag groß feierte, war sein Jugendfreund Tobey Maguire natürlich dabei. Der "Spider-Man"-Star, der an diesem Samstag, 27. Juni, altersmäßig gleichzog, lernte DiCaprio schon als Teenager beim Vorsprechen für Rollen kennen. In ihrem ersten gemeinsamen Film, "This Boy's Life" (1993), spielt DiCaprio die Hauptrolle, Maguire bekam eine kleine Nebenrolle ab.
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Auch zwanzig Jahre später geht der kleinere, leise Part an Maguire. In "Der große Gatsby" mimt er den schüchternen Nick Carraway, der als junger Börsenmakler vom großen Geld träumt. DiCaprio trumpft mit pomadiger Haartolle und einem Killerlächeln als der Millionär Jay Gatsby auf. "Unsere Leben sind sehr verschieden", sagte Maguire vor dem Filmstart 2013 dem "Guardian". Und damit waren nicht nur ihre Rollen gemeint.
Abgeschottetes Privatleben
Maguire ist seit über zehn Jahren mit der Schmuckdesignerin Jennifer Meyer, Tochter des NBC-Universal-Vizechefs Ron Meyer, zusammen. Die Eltern von Söhnchen Otis (6) und Tochter Ruby (8) schotten ihr Privatleben ab, Schlagzeilen macht ihr Privatleben so gut wie nie. Anders als DiCaprio, dessen wechselnde Beziehungen, meist mit Supermodels, immer wieder Stoff für die Klatschblätter liefern.
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Die Außenseiter-Rolle lernte Maguire früh kennen. "Als Kind war ich sehr arm", erzählte der Schauspieler dem "Guardian". Seine jungen Eltern hätten von Lebensmittelmarken gelebt und manchmal in Obdachlosenheimen übernachtet. Dieses ärmliche und unstete Leben hätte ihn dazu getrieben, einmal Erfolg und Geld zu haben.
Vom stillen Anti-Helden zum Super-Spider-Man
Vor seinem Höhenflug als "Spider-Man" überzeugte der eher schmächtige und stille Darsteller als Anti-Held. In "Gottes Werk und Teufels Beitrag" (1999) spielte er einen Jungen, der kein Glück mit seinen Adoptiveltern hat und immer wieder im Waisenhaus landet. In "Die Wonder Boys" (2000) war er ein begabter, aber problembeladener Literatur-Student.
Regisseur Sam Raimi war es zu verdanken, dass der eher schüchtern wirkende Maguire als wagemutiger Spinnenmann eine andere Seite zeigen konnte. Von 2002 bis 2007 verwandelte er sich auf der Leinwand drei Mal in Peter Parker und in den drahtigen "Spider-Man". Die Serie wurde zum Kassenhit, Maguire im rot-blaue Kostüm zum Superhelden.
Nicht nur Hauptdarsteller, auch Produzent
Der Wunsch nach Ruhm und Geld war damit erfüllt, nun konnte Maguire wieder umschwenken. In dem Kriegs- und Familiendrama "Brothers" (2009) beeindruckte er als seelisch zerrütteter Soldat, der nach einem Afghanistan-Einsatz im Alltag nicht wieder Fuß fassen kann. In "Pawn Sacrifice" verwandelte er sich zuletzt in das problembeladene Schach-Genie Bobby Fischer, dessen Match gegen den Russen Boris Spassky 1972 die Welt in Atem hielt. Maguire war nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Produzent.
"Der große Gatsby" im Kino
Damit geht der Hollywood-Star nun einen neuen Weg. In diesem Jahr packt er mit seiner Firma Material Pictures gleich drei Spielfilme an, darunter die Science-Fiction-Streifen "Z for Zachariah" und "Die fünfte Welle". Sein Freund DiCaprio hat es ihm vorgemacht. Auch er gibt längst als Produzent hinter der Kamera den Ton an. (dpa)