Essen.. Die Doku „10 Milliarden“ von Filmemacher Valentin Thurn sucht nach Antworten auf die Frage, wie die Weltbevölkerung ernährt werden kann.
„Wenn alle so viel Fleisch essen wollten wie wir, bräuchten wir vier Planeten.“ Ist das jetzt wieder eine dunkel raunende Zukunftsvision, die uns Mitteleuropäern Steaks und Burger madig machen will? Nein, in seinem neuen Dokumentarfilm „10 Milliarden“ zeigt Valentin Thurn, was passieren kann, wenn bei steigender Weltbevölkerungszahl auch der Hunger nach Fleisch steigen sollte.
In Asien ist der Trend schon da, immer mehr Menschen gelüstet es nach Fleisch. Proteinzufuhr mittels frittierter Insekten gehört ja schon länger zum festen Speiseplan. Filmemacher Valentin Thurn eröffnet den Film mit dem Selbstversuch eines Heuschreckensnacks. Warum auch nicht? Sobald etwas mariniert und gegrillt ist, schmeckt es auch. Hierzulande fragt ja auch keiner, was genau in der Currywurst steckt.
Gerechtfertigte Empörung
Als Film gegen die Machenschaften der global operierenden Nahrungsmittelkonzerne wird hier tüchtig agitiert; es gibt auch sachliche Argumente, wenn etwa der Vertreter eines Kali-Konzerns zugeben muss, dass binnen der nächsten 50 Jahre der Rohstoff abgeschöpft sein wird. Und wie kann es angehen, dass westliche Firmen in Indien Hybridreis verkaufen, der keine Überschwemmungen überlebt und ganz generell nur eine Saison hält?
Hier ist Empörung gerechtfertigt, in anderen Momenten verlegt sich der Film auf die Position einer Predigt für die ohnehin schon Gläubigen. Vor anderthalb Jahren bewies der smarte Wiener Werner Boote in „Population Boom!“, dass es keinen Grund zur Furcht vor Überbevölkerung oder zu wenig Nahrung gibt. Hier schlägt das Pendel schon mit dem Beititel „Wie werden wir alle satt?“ in die andere Richtung. Wie stets bei solchen Filmen greift keine Wahrheit zur Gänze, aber man lernt dazu.
Wertung: Drei von fünf Sternen