Essen.. In dem bewegenden Drama “Das Glück an meiner Seite“ spielt Oscarpreisträgerin Hilary Swank eine Frau, die an Muskel- und Nervenschwund (ALS) erkrankt.
Filme über Leute mit schwerer Erkrankung der Muskel- und Nervensysteme sind zuletzt groß in Mode bei Schauspielern, die etwas auf sich halten. In „Das Glück an meiner Seite“ von George C. Wolfe legt die bereits zweifach Oscar-prämierte Hilary Swank ihre Idee einer Qualitätsperformance vor.
Zuvor gab es dieses Jahr schon die Oscar-prämierten Eddie Redmayne („Die Entdeckung der Unendlichkeit“) und Julianne Moore („Still Alice“), die immerhin für Golden Globe und den Preis der amerikanischen Schauspielergilde nominierte Jennifer Aniston und den Polen Dawid Ogrodnik („In meinem Kopf ein Universum“). Hilary Swank spielt die Pianistin Kate, deren Karriere krankheitsbedingt beendet ist.
Im goldenen Käfig eines reichen Zuhauses sieht sie sich als Opfer von Muskel- und Nervenschwund (ALS) zwar lieb gemeinten, aber zusehends strapaziösen Bevormundungen durch ihren Ehemann Evan ausgesetzt. Eine weibliche Betreuungsperson soll ins Haus, und gegen jeden guten Rat entscheidet sie sich für Bec, die ein Problem mit Alkohol und Pünktlichkeit hat, aber immerhin unverstellt der zu Betreuenden begegnet. Als Evan nach einem Seitensprung des Hauses verwiesen wird, rücken Kate und Bec umso enger zusammen.
Das Konzept des Kumpelfilms
Es ist sicher nicht verkehrt, ein tragisches Krankenbild mit dem Konzept des Kumpelfilms zu verquicken; es ist ja tatsächlich so, dass man sich erst einmal zusammenraufen muss. Das klingt nach „Ziemlich beste Freunde“, doch gibt es hier von Beginn an keine Aussicht auf ein Happy End. Hilary Swank spielt wie stets intensiv und charismatisch, aber diesmal stiehlt ihr jemand die Show.
Emmy Rossum, einst das Teen-Luxusmäuschen Hollywoods, hat bereits mit der Proletarierserie „Shameless“ ungeahnte Facetten aufblitzen lassen und nutzt diese Erfahrung für eine vitale und keineswegs anbiedernde Späthippie-Performance. Auch wenn der Film recht herkömmlich geraten ist, so kann man nur schwer begreifen, dass die sensibel und völlig uneitel agierenden Schauspielerinnen bei allen Filmpreisen komplett ignoriert wurden.
Wertung: 4 von 5 Sternen