Essen. Comedy-Star Kaya Yanar will endlich seine bessere Hälfte kennenlernen. Der 39-Jährige spricht im Interview außerdem über sein aktuelles Live-Programm „All Inclusive!“ und den Start seines ersten Kinofilms. Kaya Yanar tritt unter anderem demnächst in Essen, Duisburg und Gelsenkirchen auf.

Mit dem Ausspruch „Was guckst du?!“ und der gleichnamigen Fernsehshow stieg er vor gut zehn Jahren zum Star der so genannten Ethno-Comedy auf. Doch obwohl Kaya Yanar mit „Agent Ranjid rettet die Welt“ bald auch die Leinwand erobern will (Kinostart: 18.10.2012), fühlt er sich auf der Live-Bühne doch am wohlsten. Dies und mehr verriet der 39-Jährige, der Ende Oktober wieder mit dem Programm „All Inclusive!“ auf Tour geht, im Interview.

Herr Yanar, Ihr Programm heißt „All Inclusive“ – das kennt man vom Cluburlaub mit Trink- und Ess-Flatrate. Wäre das was für Sie?

Was das Trinken angeht, eher nicht. Ich vertrage nämlich keinen Alkohol. Wenn ich ein „Mon Chéri“ esse, kippe ich sofort um.

Wie kamen Sie auf den Titel für Ihr Programm?

Ich hab den Titel „All Inclusive!“ gewählt, weil ich auf der Bühne einfach über alles Mögliche rede. Unter anderem geht’s um die Suche nach Frau Yanar. Ich bin 39, gehe auf die 50 zu – deshalb möchte ich jetzt meine bessere Hälfte kennenlernen und eine Familie gründen. Dafür begebe ich mich auf Reisen durch Europa, durch Asien, durch die USA – und davon erzähle ich im Programm. Aber auch von meiner Beziehungsinkompetenz, wie es ist, halb Deutscher und halb Türke zu sein, wie die Deutschen im Ausland sind und vieles mehr.

Sie schlüpfen in verschiedene Figuren. Wie viele sind das eigentlich?

Ich hab’s nicht nachgezählt. Aber pro Land gibt es schon eine Figur – so rund 20 dürften es sein.

Gibt’s eigentlich auch eine Nationalität, die nicht zu karikieren ist? Weil es eigentlich keine Klischees gibt.

Das hängt eher damit zusammen, wie gut ich die Nation kenne. Ich bilde mir ein, dass jedes Volk irgendwelche charakteristischen Eigenheiten oder Marotten hat, die man persiflieren kann.

Sie sind einer der Stars der Ethno-Comedy. Glauben Sie, dieser Trend ist irgendwann vorbei und die Leute wollen das nicht mehr hören?

Vielleicht wenn’s keine Ausländer mehr gibt. Aber wenn man sich die Menschheitsgeschichte anschaut, sieht man: Es hat immer Migration gegeben und die Leute werden auch weiterhin ein- und auswandern. Ich habe diese Art von Comedy ja auch nicht erfunden, sie existierte quasi schon auf Schulhöfen und an Arbeitsplätzen. Ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe das mit einem stimmigen Konzept in die Mainstream-Medien gehoben.

Das Duo Mundstuhl sagt übrigens, Ihre Figur „Hakan“ hätten Sie bei de­Ihren Türsteher Hakan hätten Sie sich bei deren „Dragan & Alder“ abgeschaut.

Das stimmt so nicht ganz: Hakan ist eine reale Figur aus der Frankfurter Türsteher-Szene, und der hat mich tatsächlich in irgendwelche Diskotheken nicht reingelassen. Damals hatte ich kein Geld für anständige Klamotten, und deshalb hat er den berühmten Satz gesagt: „Das ist alles Arsch – deine Schuhe: Arsch, Hose: Arsch.“

Ihre Figur „Ranjid“ kommt jetzt auch ins Kino – als Agent wider Willen. Agentenfilm-Parodien gibt’s reichlich...

Klar, es gibt bei jedem Komödien-Genre zwei, drei, die das vorher schon mal gemacht haben. Die Vorbilder sind dabei eindeutig „Austin Powers“, „Johnny English“ und „Die nackte Kanone“. Wir haben den Slapstick von „Johnny English“, die schrägen Figuren von „Austin Powers“ und den absurden Humor von „Die nackte Kanone“ genommen, Ranjid dazugepackt – und dabei ist „Agent Ranjid rettet die Welt“ herausgekommen.

War Peter Sellers in der Rolle des Hrundi V. Bakshi in „Der Partyschreck“ eigentlich ein Vorbild für die Figur des Ranjid?

Nein, weil ich Ranjid anders angelegt habe. Aber wir haben zwischendurch tatsächlich mal über eine Remake von „Der Partyschreck“ mit Ranjid in der Hauptrolle nachgedacht...

Mit Rutger Hauer spielt ein echter Hollywood-Star mit. Wie war die Zusammenarbeit?

Toll, er ist ein unglaublich professioneller, liebenswerter Mensch. So wie man sich einen Bilderbuch-Profi vorstellt. Er hat nicht ein einziges Mal gezickt oder uns merken lassen, dass er schon mit Hollywood-Stars wie Harrison Ford gearbeitet hat. Er hat den Film sehr gemocht und sagte, es sei die erste Komödie gewesen, die man ihm angeboten hat.

Bühne, Buch, Kino, Fernsehen – Sie haben eigentlich schon alles gemacht. Was kommt als nächstes?

Habe ich mich auch schon gefragt. Ich würde gerne jedes Jahr einen Film machen, wenn die Zuschauer das sehen wollen. Das hat mir nämlich Riesenspaß gemacht. Was ich aber auf jeden Fall noch mindestens die nächsten 20 Jahre machen möchte, ist, auf der Bühne zu stehen. Denn das ist meine eigentlich Leidenschaft – es gibt nichts Schöneres!

„All Inclusive!“ – die Termine:
27.10. Wesel (Niederrheinhalle),
16.12. Essen (Grugahalle),
25.1. Duisburg (Th. a. Marientor),
21.2. Siegen (Siegerlandhalle),
26.4. Gelsenkirchen (E.-L.-Halle),
27.4. Hamm (Maxipark-Arena),
4.5. Düsseldorf (Mitsubishi H.).

Karten für ca. 30 € gibt’s in unseren TICKET-SHOPs unter: 0201 / 804 60 60 oder www.derwesten.de/tickets