Oberhausen. Schutzmaßnahmen sollte jeder ergreifen, der sich in der Sonne aufhält. Besonders bei Kinders ist sie unabdingbar. Eine Dermatologin gibt Tipps.
Mit den Sommermonaten beginnt die Urlaubszeit. Dabei gilt: Sonniges Wetter hat auch negative Seiten. Die unsichtbaren UV-Strahlen können Hautkrebs auslösen und stellen vor allem für Kinderhaut eine Gefahr dar. Das Bundesamt für Strahlenschutz meldet, dass sich die Fälle von Hautkrebserkrankungen in den letzten Jahrzehnten stetig erhöht haben, die Statistik zeige jährlich 280.000 bis 300.000 Menschen, die an Hautkrebs erkrankten. 4000 würden jährlich daran versterben. Lesen Sie hier: So gefährlich ist weißer Hautkrebs: Das sind die Symptome
Wie man vor allem die Haut von Kindern richtig schützen kann, was bei einem Sonnenbrand passiert und warum Prävention so wichtig ist - Dr. Alena-Lioba Michalowitz, Sektionsleiterin der Dermato-Onkologie, Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen, gibt Tipps.
Welchen Sonnenschutz brauchen Kinder?
Grundsätzlich gilt für Kinder das Gleiche, wie für Erwachsene – nur verschärfter, denn Kinderhaut ist empfindlicher. Der Expertin zufolge sind Verhaltensregeln wichtig: Mittagssonne meiden, UV-Kleidung für Kinder ist sinnvoll. Die Haut soll generell durch Kleidung geschützt werden. Auch Kopfbedeckung und zertifizierte Sonnenbrillen schützen vor der UV-Strahlung. Die Anwendung von Sonnenschutzprodukten ist ein Muss.
Mein Kind hat Sonnenbrand – was hilft jetzt?
„Kühlen und pflegen. Je nachdem, wie stark der Sonnenbrand ausgeprägt ist, ist ein Besuch beim Kinderarzt oder Kinderdermatologen sinnvoll, um eventuell noch weitere therapeutische Maßnahmen einzuleiten“, empfiehlt die Fachärztin. Bei dem Verdacht auf Sonnenstich sollte das Kind sofort aus der Sonne raus, viel trinken und sich schonen. Wenn Eltern das Gefühl haben, dass das Kind verändert ist oder den Eindruck haben, es könnte einen Sonnenstich haben, sollte der Kinderarzt hinzugezogen werden.
Ist ein Sonnenbrand im Kindesalter langfristig gefährlich?
Was passiert im Laufe der Jahre mit sonnenverbrannter Haut und stimmt das unter Dermatologen bekannte „Die Haut vergisst nie“? „Ja“, sagt Dr. Alena-Lioba Michalowitz. Es konnte gezeigt werden, dass insbesondere Sonnenbrände in der Kindheit das Risiko für Hautkrebs erhöhen. „Als Hauptrisiko gilt die UV-Exposition über die Jahre hinweg. Entscheidend ist, wie viel UV-Strahlung sich über das Leben ansammelt.“ Im ersten Lebensjahr sollte die Sonne gemieden werden, die Haut ist noch sehr dünn und kann sehr schnell verbrennen. Aber nicht nur die Sonne allein ist gefährlich. Hitzeentwicklung ist auch für den Kreislauf belastend - auch bei Kindern.
Sonnebrand bei Kindern: Ist mineralische Sonnencreme besser?
„In Lotionen mit mineralischem Lichtschutzfaktor sind kleine Partikel enthalten, die sich wie eine zweite Haut auf den Körper legen und die Sonnenstrahlen reflektieren – wie eine Schicht aus Spiegeln auf der Haut“, erklärt Dr. Michalowitz. Bei Kindern und auch bei empfindlicher Haut werde der mineralische Lichtschutz empfohlen. Er wirkt direkt nach dem Auftragen und enthält weniger Zusatzstoffe. Einziger Nachteil: bei Kindern sind die Produkte nicht sonderlich beliebt, denn sie sind schwerer aufzutragen und hinterlassen einen Film. Nach dem Schwimmen oder körperlicher Anstrengung (Schweißbildung) muss der Schutz grundsätzlich erneuert werden. Das gilt auch für Sonnenmilch mit chemischen Filtern
Ist mein Kind im Schatten besser geschützt?
Ist man im Schatten geschützt? „Die UV-Belastung ist natürlich im Schatten nicht so hoch wie in der prallen Sonne. Trotzdem sollte man auch die Mittagsstunden nicht im Schatten verbringen. Kinder sollten dann drinnen bleiben“, rät Dr. Michalowitz. Schatten schütze nur bedingt und auch hier sollte man Sonnenschutzprodukte anwenden oder Kleidung tragen.
Wie wirkt sich ein Sonnenbrand aus?
Sonnenbrand verursacht eine Zellschädigung. Die Rötung der Haut, häufig auch Blasenbildung und ein Abschälen der Haut, ist die akute Entzündungsreaktion. Es werden Zellschäden ausgelöst. „Es gibt Reparaturvorgänge in den Hautzellen, die in bestimmten Mengen kompensieren können, aber irgendwann sind diese Reparaturmechanismen ausgeschöpft und dann kann es zur Entstehung von Hautkrebs kommen“, weiß Dr. Michalowitz. Hinweis: Dieser Text ist erstmalig im Jahr 2023 erschienen.
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