. Auch nach über 40 Jahren Karriere ist für ihn noch lange nicht Schluss. Bei seiner Tour macht der 66-jährige auch Station in der Region.
Sein Schlager-Kollege Udo Jürgens sang einst: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“. Auch Roland Kaiser selbst kann dieses Liedchen singen. Denn in diesem Jahr erfüllte sich der Grandseigneur des deutschen Schlagers einen Lebenstraum: Zum ersten Mal stand er auf der Berliner Waldbühne – 53 Jahre, nachdem die Rolling Stones das Freilicht-Gelände zerlegt hatten. Er war dabei und träumte seit dem vom eigenen großen Auftritt.
Zerlegt hat er die Open-Air-Bühne in Berlin zwar nicht, gefüllt hat er die Zuschauerränge trotzdem. 22.000 Fans strömten zum Freiluft-Event, um den größten Hits wie „Joana“ und „Amore, Amore“ des gebürtigen Berliners zu lauschen.
Ausverkaufte Hallen sind nichts Neues für den Kaiser. Seit mehr als 43 Jahren steht der Wahl-Münsteraner auf der Bühne. Dabei verlief sein Karrierestart holprig. Ein Produzent entdeckte ihn in der Werbeabteilung eines Autohauses. Die kaufmännische Ausbildung war schnell vergessen – Kaiser, damals noch Ronald Keiler, zog es auf die Bühne. 1974 erschien die erste Single „Was ist wohl aus ihr geworden?“. Aus der Platte zumindest nichts, sie war ein Flop.
67 Mal in der Hitparade
Zwei Jahre später folgte der erste Verkaufserfolg. Schnell stieg das Nachwuchstalent in den Schlagerolymp auf. 67 Mal singt er in der ZDF-Hitparade und ist damit der Interpret mit den häufigsten Auftritten. Mittlerweile veranstaltet der 66-Jährige sein eigenes Schlager-Event, das sich in den vergangenen 15 Jahren zum deutschlandweit größten entwickelt hat: Kaisermania, das jährlich vor der Kulisse der Dresdner Altstadt stattfindet.
Roland Kaiser auf Tour - die Infos
Termine: 23.11. Köln (Lanxess Arena), 24.11. Oberhausen (König-Pilsener-Arena), 16.3. Dortmund (Westfalenhalle), 23.3. Frankfurt (Festhalle)
Karten ab ca. 45 € gibt’s in unseren LeserLäden, unter 0201/804 60 60 und auf www.ruhrticket.de
Die 16. Ausgabe 2019 ist allerdings schon ausverkauft. Fans können den Schlagerbarden trotzdem noch live sehen – auf seiner kommenden Arena-Tour, die den „Santa Maria“-Interpreten u.a. nach Köln und Oberhausen führt.
Erleben werden die Besucher dann einen Voll-Profi, der zwar immer noch über Sehnsüchte singt, allerdings mit beiden Beinen fest im Leben steht. Nach einer Lungentransplantation 2010 hat Kaiser schnell den Weg zurück auf die Bühne gefunden und setzt sich seitdem für Organspende ein. Nicht seine einzige gute Tat. Er engagiert sich u.a. – selbst als Vollwaise aufgewachsen – in vielen Einrichtungen für Kinder und hat mehrere Schirmherrschaften inne. Mit Preisen und Auszeichnungen überschüttet, denkt Roland Kaiser aber noch lange nicht ans Aufhören. Ihn könnten nur zwei Instanzen ablösen, sagte er mal in einem Interview: das Publikum und sein Schöpfer.