Dortmund. . In den 90ern hat Rüdiger Hoffmann den Weg für die deutsche Comedy geebnet. Kommende Woche gastiert der Paderborner u.a. in Dortmund.

Seit drei Jahrzehnten steht Rüdiger Hoffmann auf der Bühne. Bis ins Vorprogramm der Rolling Stones hat er es geschafft – und bis in den deutschen Wortschatz: „Ja hallo erstmal – ich weiß nicht, ob Sie’s wussten“ ist zu einer Redewendung geworden, die so gut wie jeder kennt.

Und während es hierzulande heute unzählige Stand-up-Comedians gibt, war der 54-jährige Paderborner Anfang der 90er-Jahre so etwas wie der Vorreiter der hiesigen Szene – auch wenn er seine Auftritte meist im Sitzen absolvierte. Höchste Zeit also für ein Best-of-Programm mit den besten Nummern aus seinen elf Programmen.

„Als ich vor 30 Jahren angefangen habe, bin ich die ersten zehn Jahre nur rumgetingelt“, sagt Rüdiger Hoffmann. „Ich hatte es sehr schwer, weil es das, was ich gemacht habe, noch gar nicht gab. Es gab politisches Kabarett und es gab meine Sachen. Die waren eigentlich Comedy, wurden aber noch nicht so genannt.“ Gegen das Erhobene-Zeigefinger-Kabarett setzte er eine Palette von Bühnenfiguren wie Malte, Birte und Olaf, mit denen er aus dem Alltäglichen Absurditäten und Humorvolles herausarbeitete.

Sein Stil ist ohnehin unverwechselbar. Geprägt von wohlgesetzter Langsamkeit, einem höchst trockenem Humor und einer fast schon naiven Freundlichkeit, mit der es ihm gelingt, ganz eigene Töne anzuschlagen. Geadelt wurde die kunstvolle Hoffmann’sche Langsamkeit zuletzt übrigens mit der Rolle des Faultiers Flash, dem er in dem Disney-Animationsfilm „Zoomania“ seine Stimme lieh.

Fans durften über Programm abstimmen

Dass es dann doch mal gesellschaftskritisch zugehen kann und Hoffmann sich sehr wohl am Zeitgeist orientiert, hat er früher schon in Nummern wie „Die anonymen Ausländerfeinde“ oder „Der Ausländerfreund“ unter Beweis gestellt. Themen, die, wie er sagt, „leider wieder sehr aktuell geworden sind“.

Der Comedian, der sich mittlerweile auch in den sozialen Netzwerken wohlfühlt und seine Fans mit Videos und Fotos auf dem Laufenden hält, hat dann gleich auch sein Publikum über das Best-of-Programm abstimmen lassen. Online konnten die Fans ihre Lieblings-Nummern in die Show wählen. Diese Auswahl präsentiert er nun u. a. beim Ruhrhochdeutsch-Festival in Dortmund. Zwei Stunden lang gibt’s dann echte Hoffmann-Klassiker. Falls Sie es noch nicht wussten: Später im Jahr kann man den Paderborner auch noch mit seinem aktuellen Programm „Ich hab’s doch nur gut gemeint“ live erleben, bevor er 2019 unter dem Titel „Alles Mega“ schließlich brandneue Pointen serviert.

>>> Information:

Rüdiger Hoffmann – Best of.
Termine:
26+27.9. Dortmund (Spiegelzelt, Westfalenh.), 28.9. Monheim am Rhein (Aula am Berliner Ring), 7.10. Plettenberg (Schützenhalle), 29.11. Mülheim (Stadthalle). Karten ab ca. 28 €.
Programm „Ich hab’s doch nur gut gemeint ...“: 2.11. Kevelaer (Konzerthaus), Karten ab ca. 30 €.
Programm „Alles Mega“: 24.1. Recklinghausen (Ruhrfestspielhaus), 25.1. Essen (Weststadthalle),
23.3. Neukirchen-Vluyn (Kulturhalle)
5.4. Düsseldorf (Savoy), 6.4. Meschede (Schützenhalle Freienohl). Karten ab ca. 25 €.