Hamburg/Köln. Die US-Sängerin Anastacia hat eine harte Zeit hinter sich. Diagnose Brustkrebs, Therapie, Operation. Doch jetzt ist Anastacia mit neuer Kraft zurück. Ab Donnerstag ist sie auf RTL als Jurymitglied der neuen Castingshow „Rising Star“ zu sehen. Auch ihre eigene Karriere begann als Kandidatin einer Fernseh-Show.

Deutsch? Anastacia gibt sich bescheiden. „Noch ganz wenig“, behauptet die Frau aus Chicago. Ein paar Brocken nur. „Aber ich lerne“, sagt sie und strahlt auf dem Vorplatz einer Hamburger Veranstaltungshalle mit der untergehenden Sonne um die Wette. „Ja“, bestätigt sie, „es geht mir wieder gut.“ Deswegen sitzt sie ab Donnerstag auch in der Jury der neuen Castingshow „Rising Star“ bei RTL ab 20.15 Uhr. Selbstverständlich ist das nicht.

Wenn das Leben tatsächlich wie eine Fahrt mit der Achterbahn ist, dann hat die Sängerin schon vor Jahren ein großes Modell bestiegen. Ganz nach oben hat es sie gebracht, hat ihr Nummer-eins- Hits wie „I’m Outta Love“ beschert und sie mehr als 30 Millionen Platten verkaufen lassen. Aber es hat die heute 45-Jährige immer wieder auch abstürzen lassen – sehr plötzlich und sehr tief.

Der Brustkrebs kommt zurück

2003 kommt der Brustkrebs zum ersten Mal. Als sie die Diagnose bekommt, „bin ich meiner Mutter auf die Knie gefallen und wir haben einfach nur geweint“, erinnert sie sich. Zum ersten Mal. Eine OP folgt, danach eine Strahlentherapie. Der Krebs, er weicht. Aber zehn Jahre später kommt er zurück. Ein Jahrzehnt, in dem Anastacia viel nachgedacht hat, um sich eine Frage zu beantworten: „Was macht du in diesem Fall.“ Und als ihr Arzt ihr tatsächlich die schlechte Nachricht überbringt – ausgerechnet während der Aufnahmen zu ihrem neuen Album – da weiß sie: „Ich lasse mir beide Brüste amputieren.“

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Dieses Mal gibt es keine Tränen, dieses Mal gibt es die Überzeugung, „dass ich überlebe“. Und so hart die Monate der Behandlung auch waren, „jetzt sind sie ja vorbei.“ Nicht vergessen, aber verar­beitet, von der nicht mal 1,60 Meter großen, zierlichen Frau, die nie aufgibt. „Wenn man in schweren Zeiten nicht lernt, dass man stärker wird, wofür sollte es dann gut gewesen sein.“

Anastacia hält sich nicht für besonders streng

Anastacia ist jedenfalls wieder zurück, Mit einem Album, das sie „Resurrection“ „Wiederauferstehung“ genannt hat und nun also auch als Mitglied der „Rising Star“-Jury. Und spätestens wenn man sie danach fragt, weicht der Ernst aus ihrer leicht rauchigen Stimme einem breiten „Yeaaah“. Das Thema macht ihr Spaß. „Meine eigene Karriere begann ja als Kandidatin bei einer Show von MTV.“ Und bei den englischen Ausgaben von „X-Factor“ und „The Voice“ hat sie auch schon mal in der Jury gesessen. Sehr gerne sogar. Sie findet solche Shows „sinnvoll und wichtig“, denn: „Dort werden häufig große Talente entdeckt.“ Ist aber nicht der eigentliche Sinn der Show. „Es geht darum, zu unterhalten“, sagt Anastacia.

Das will sie machen. Die Zuschauer wie die Teilnehmer. „Ich werde sicherlich nicht besonders streng sein, aber auch nicht lügen. Die Kandidaten werden definitiv merken, ob ich sie mag oder nicht. „Mein Gesicht ist wie ein offenes Buch“, weiß die Sängerin. „Deshalb mache ich mir auch keine so großen Gedanken um meine Deutschkenntnisse.“