Berlin. Der bevorstehende Markteintritt des US-Anbieters Netflix in Deutschland wird von der Video-on-Demand-Branche mit großem Interesse verfolgt. Als einer der ersten etablierten Anbieter reagiert Sky auf den neuen Konkurrenten und bietet sein Streaming-Angebot “Snap“ nun als eine Light-Version an.

Kurz vor dem Deutschland-Start der Onlinevideothek Netflix kommt offensichtlich neue Bewegung in den Markt. Der Anbieter Sky Deutschland brachte am Dienstag eine abgespeckte Version seines Video-on-Demand-Angebotes Snap heraus - zum verbilligten Preis von 3,99 Euro im Monat. Dafür sind die Videos für Tabletcomputer oder Smartphones jedoch nicht mehr auf zwei Geräten gleichzeitig abrufbar.

Snap gibt es seit Dezember und kostete zur Parallelnutzung auf zwei Geräten bisher für Nicht-Sky-Abonnenten 9,90 Euro, künftig sind es in der Vollversion 6,99 Euro. Bei jeder Snap-Version zu sehen sind zum Beispiel ältere Folgen von amerikanischen Erfolgsserien wie "24", "Game of Thrones" und "Boardwalk Empire". Von September an sollen die ersten beiden Staffeln der Horrorserie "The Walking Dead" folgen. Hinzu kommen Spielfilme wie "Inception" und Kinderprogramme.

Preis für Netflix ist noch unklar

Das Geschäft mit Video-on-Demand (VoD), also legalen Filmen und Serien aus dem Netz auf Knopfdruck zu jeder beliebigen Zeit, wächst seit Monaten stark. Die etablierten Anbieter - neben Snap zum Beispiel auch Watchever, Maxdome und Amazon Prime Instant Video - bekommen im September Konkurrenz von dem amerikanischen Anbieter Netflix.

In den Vereinigten Staaten ist Netflix - unter anderem bekannt für die Serie "House of Cards" - im Monat ab 7,99 Dollar (5,90 Euro) zu haben. Wieviel es in Deutschland kosten wird, blieb zunächst unklar. Watchever kostet in Deutschland 8,99 Euro im Monat. Maxdome verlangt 7,99 Euro, genauso wie Amazon Prime Instant Video. Bei all diesen Modellen kann man so häufig Streams ansehen wie man will.

Enormes Wachstum für VoD-Markt prognostiziert

Im Jahr 2013 nutzten einer Goldmedia-Studie zufolge vier Millionen Deutsche kommerzielle Online-Videotheken, im Schnitt haben sie acht Filme geliehen und sechs Filme gekauft. Bis 2018 soll sich der Umsatz mit VoD-Angeboten laut Studie auf 449 Millionen Euro fast verdreifachen.

Netflix ist 1997 gestartet. Zunächst dominierte der DVD-Verleih, mit der Verbreitung schneller Internetverbindungen schwenkte die Firma zum Streaming über. Zeitgleich zum Deutschland-Start ist Netflix in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg zu haben. (dpa)